Ein neues Gutachten des TÜV Süd widerlegt die Aussagen Habecks zur Laufzeitverlängerung zweier Atomkraftwerke in Bayern. In diesem Gutachten bestätigt der TÜV, dass das Kernkraftwerk Isar 2 weit über das Jahresende hinaus betrieben werden kann. Auch die kurzfristige Wiederinbetriebnahme des bereits abgeschalteten Blocks C in Gundremmingen sei aus technischer Sicht möglich. Die Anlagen sind im besten Zustand und es gebe keinerlei Bedenken bezüglich der Betriebssicherheit. Das Gutachten stammt vom 14. April und wurde vom bayerischen Umweltministerium in Auftrag gegebenen. Damit widerspricht der TÜV den Aussagen von Wirtschaftsminister Habeck zum wiederholten Mal.
TÜV-Gutachten widerspricht Aussagen mehrere Regierungsvertreter
Markus Söder hat sich bereits länger für eine kurzfristige Laufzeitverlängerung der letzten verbliebenen Atomkraftwerke ausgesprochen. Die wurde allerdings sowohl von Wirtschaftsminister Habeck, der Umweltministerin Lemke und Kanzler Scholz abgelehnt. Als Grund dafür wurden dabei sowohl Sicherheitsbedenken als auch fehlende Brennelemente aufgeführt. Beide Argumente hat der TÜV jetzt widerlegt.
Genug Brennelemente vorhanden, um Atomkraftwerke weiterzubetreiben
Der TÜV Süd bestätigt, dass sowohl der Weiterbetrieb von Isar 2, als auch die Wiederaufnahme des Betriebs des Blocks C in Gundremmingen mit noch vorhandenen Brennelementen durchaus möglich wäre. Dabei könnte Isar 2, noch bis August 2023 Strom produzieren. Neue Brennelemente stünden nach dem Gutachten nach spätestens 12 Monate zur Verfügung. Damit könnte Isar 2 auch 2023 nahtlos weiterlaufen.
Selbst bereits abgeschaltetes Atomkraftwerk könnte wieder angefahren werden
Auch der bereist abgeschaltete Block c der Kernkraftwerks Gundremmingen kann aus Sicht des TÜV Süd mit noch vorhandenen Brennelementen wieder angefahren werden. Die vorhandenen Brennelemente würden dabei für mindestens sechs Monate ausreichen. Beide Kraftwerke zusammen könnten damit noch 2,4 Prozent des Stroms erzeugen, der im letzten Jahr in Deutschland verbraucht wurde. Habeck hat, entgegen der TÜV Feststellung, immer wieder betont, dass für eine Verlängerung der Laufzeit keine Brennelemente zur Verfügung stehen würden.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, sprach sich ebenfalls gegen die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke aus. Sein Argument: „Atomkraftwerke produzieren keine Wärme, sie heizen keine Wohnungen, sondern sie produzieren Strom“. Mit diesem Argument dürfte allerdings auch kein Kohlekraftwerk mehr ans Netz. Aber genau das hat die Politik jetzt beschlossen.