Türkei stoppt Import chinesischer Elektroautos

Die Türkei hat sich entschieden, chinesische Elektroautos von ihren Straßen zu verbannen. Diese überraschende Entscheidung der türkischen Regierung hat die Automobilbranche aufhorchen lassen. Trotz der engen Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und China hat die Türkei den Import chinesischer Elektrofahrzeuge praktisch gestoppt. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet über diese drastische Maßnahme (FAZ: 13.12.23). Warum hat die Türkei diesen Schritt unternommen und welche Auswirkungen wird er auf den Automarkt haben?


Stärkung der heimischen Industrie im Fokus – Warum die Türkei chinesische Elektroautos verbietet

Einer der Hauptgründe für die Entscheidung der Türkei ist die Förderung ihrer eigenen Elektroautoindustrie. Insbesondere die Marke Togg soll von dieser Politik profitieren. Die Türkei möchte ihre heimischen Hersteller unterstützen und den heimischen Markt stärken. Die Verkaufszahlen der chinesischen Elektrofahrzeuge auf dem türkischen Markt waren zuletzt gestiegen, und Prognosen deuten auf weiteres Wachstum bis 2024 hin. Dies hat die türkische Regierung veranlasst, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Stärkung der heimischen Industrie im Fokus - warum die Türkei chinesische Elektroautos von den Straßen verbannt
Stärkung der heimischen Industrie im Fokus – warum die Türkei chinesische Elektroautos von den Straßen verbannt
Bild: Mostafameraji, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Türkei verschärft Elektroauto-Importregeln: Wer darf, wer nicht?

Die Grundlage für diese drastische Einschränkung bildet ein Erlass, den das türkische Handelsministerium im November verabschiedet hat. Dieser Erlass sieht vor, dass Unternehmen, die Elektroautos importieren möchten, eine Mindestanzahl von 140 Servicestationen sowie ein Callcenter betreiben müssen. Diese Servicestationen müssen über das Land verteilt sein, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Bisher konnte keine einzige Marke diese strengen Vorschriften erfüllen. Interessanterweise gelten diese Anforderungen jedoch nicht für Importeure aus der EU oder Ländern mit Freihandelsabkommen mit der EU.


Chinesische Elektroautos: Unerwünscht in verschiedenen Märkten

Die Türkei ist nicht das einzige Land, das chinesische Elektroautos mit Maßnahmen einschränkt. Die EU und die USA haben bereits ähnliche Schritte unternommen, um den Handel mit chinesischen Elektrofahrzeugen zu begrenzen. Die Türkei hat zu Beginn des Jahres die Steuer für den Import chinesischer Elektroautos auf 50 Prozent erhöht, was als Unterstützung für die heimische Marke Togg angesehen wird. Trotz dieser Maßnahmen scheinen chinesische Hersteller wie BYD nicht abgeschreckt zu sein. BYD ist seit einigen Wochen in der Türkei aktiv und plant, bis Ende des Jahres 1500 Autos zu verkaufen. Diese Zahl soll im kommenden Jahr sogar auf 10.000 erhöht werden.

Insgesamt hat die Türkei mit ihrer Entscheidung, chinesische Elektroautos auszuschließen, eine klare Präferenz für ihre heimische Elektroautoindustrie gezeigt. Die Auswirkungen dieser Entscheidung auf den Automarkt und die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und China werden aufmerksam beobachtet. Während die Türkei ihre heimische Produktion fördert, könnten chinesische Hersteller nach Alternativen suchen, um ihren Absatz in anderen Märkten zu steigern.

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