Die neue Radbrücke in Tübingen kostete 16 Millionen Euro. Seit der Eröffnung im Oktober sorgt ein Problem für Ärger. Die eingebaute Heizung funktioniert nicht. Sie soll den Radweg im Winter eisfrei halten und die Brücke vor Schäden schützen. Nun liegt eine Störung in der Steuer- und Regeltechnik vor. Trotz der hohen Investition bleibt die Sicherheit der Radfahrer ungewiss (swr: 20.02.25).
Heizung sollte Streusalz ersetzen
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer erklärte bei der Einweihung, dass die Heizung den Radweg auf mindestens zwei Grad plus erwärmen soll. So könnte Glatteis vermieden werden. Ohne Streusalz, das Stahl korrodieren lässt, wäre eine lange Lebensdauer gesichert. Nach Angaben der Stadtverwaltung soll die Brücke bis zu 100 Jahre halten. Neben der erhöhten Sicherheit für Radfahrer bringt das auch wirtschaftliche Vorteile. Wartungskosten könnten durch den Verzicht auf Streusalz langfristig gesenkt werden.
Bild: YouTube
Allerdings steht das Konzept nun auf dem Prüfstand. Ohne funktionierende Heizung bleibt unklar, wie die Brücke im Winter sicher bleibt. Die Stadt muss reagieren, um das Problem schnell zu lösen. Alternativen wie eine vorübergehende Streuung könnten nötig sein, um Unfälle zu verhindern.
Manuelles Einschalten als Notlösung
Aktuell bleibt nur eine Übergangslösung. Mitarbeiter der Stadt kontrollieren die Brücke regelmäßig und schalten die Heizung per Hand ein. Das kostet Zeit und Personal. Um diesen Aufwand zu verringern, plant die Verwaltung den Einsatz externer Sensoren. Diese sollen die Temperatur messen und die städtischen Servicebetriebe informieren, wenn eine Vereisung droht. Doch auch das ist keine dauerhafte Lösung.
Die Abhängigkeit von manuellen Kontrollen zeigt, dass die automatische Steuerung der Heizung dringend repariert werden muss. Solange das nicht geschieht, bleibt die Sicherheit der Radfahrer gefährdet. Besonders nachts oder bei plötzlichem Temperaturabfall könnte Glätte unbemerkt entstehen.
Hersteller sucht nach dem Fehler
Die Baufirma untersucht derzeit die Ursache der Störung. Nach Auskunft der Stadt fallen die Reparaturarbeiten unter die Gewährleistung. Zusätzliche Kosten entstehen dadurch nicht. Wie lange die Behebung dauert, ist unklar. Die Stadt setzt auf eine schnelle Lösung, um weitere Beschwerden und mögliche Unfälle zu verhindern.
Solche Probleme sind bei Neubauten nicht ungewöhnlich. Doch angesichts der hohen Kosten und der Bedeutung der Brücke für den Radverkehr erwartet die Öffentlichkeit eine zügige Instandsetzung. Ob sich die Technologie langfristig bewährt, bleibt abzuwarten.
Unfall auf glatter Brücke
Im Januar kam es zu einem Unfall auf der Brücke. An diesem Tag war es in der gesamten Region spiegelglatt. In den letzten Tagen meldeten sich zudem mehrere Bürger bei der Stadt. Sie berichteten von vereisten Stellen auf dem Radweg. Solche Vorfälle verstärken die Kritik an der fehlerhaften Heizung.
Die teure Brücke, erst vor wenigen Monaten eröffnet, zeigt bereits Schwächen. Sollte sich das Problem nicht bald lösen lassen, könnte das Vertrauen in solche technischen Lösungen sinken. Die Stadt steht unter Druck, eine funktionierende und verlässliche Lösung für die Brückenheizung zu präsentieren.
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