Tschechische Regierung wird Verbot von Verbrennungsmotoren bekämpfen

Der tschechische Premierminister Andrej Babis sagte, er werde die wichtigste Autoindustrie des Landes verteidigen und einen Vorschlag der Europäischen Union anfechten, welcher ein Verbot von Verbrennungsmotoren vorsieht. Der Verkauf von Autos mit Benzin- und Dieselmotoren soll demnach bis 2035 vollständig verboten sein .

„Tschechien will dem Verkaufsverbot für Autos mit fossilen Brennstoffen nicht zustimmen“, sagte er am Mittwoch der Nachrichten-Website iDnes. „Das geht nicht. Wir können hier nicht vorschreiben, was sich grüne Fanatiker im Europaparlament ausgedacht haben.“


Tschechien ist einer der größten Automobilhersteller

Babis will, dass er im Jahr 2022 das Thema Verbrennungsmotor in der EU erneut zur ersten Priorität machen kann. In der zweiten Hälfte des Jahres 2022 übernimmt Tschechien die rotierende EU-Präsidentschaft.

Tschechische Regierung wird Verbot von Verbrennungsmotoren bekämpfen - 150000 Arbeitsplätze gefährdet
Tschechische Regierung wird Verbot von Verbrennungsmotoren bekämpfen – 150000 Arbeitsplätze gefährdet

Die Tschechen werden eine Infrastruktur für Elektrofahrzeuge unterstützen, aber ihre tatsächliche Produktion nicht subventionieren, sagte er.

Die Automobilindustrie macht fast ein Drittel der tschechischen Wirtschaft aus. Das Land ist die Heimat der Marke Skoda, eine Marke des Volkswagen-Konzerns, mit zwei Autofabriken im Land. Aber auch andere Automobilbauer haben Werke in Tschechien. Dazu gehören sowohl der japanische Konzern Toyota, als auch der koreanische Autobauer Hyundai.

Babis, der nächsten Monat wiedergewählt werden will, legt Wert auf den Schutz nationaler Interessen und steht an vorderster Front der EU-Politik.


Abschaffung von Dieselmotor kostet unzählige Arbeitsplätze

Tschechien produzierte etwa 128 Autos pro 1000 Einwohner. Damit gehört Das Land zu den 15 größten Automobilherstellern der Welt. Die tschechische Automobilindustrie beschäftigt mehr als 150.000 Menschen. Insgesamt macht die Industrie mehr als 20 % der tschechischen Produktionsleistung, als auch der tschechischen Exporte aus.

Der Ausbau der E-Mobilität schafft zwar neue Arbeitsplätze, es ist jedoch nicht klar wie viele und vor allem wo diese Arbeitsplätze entstehen. Der Premierminister Babis versucht deshalb die Arbeitsplätze und auch die Einnahmen seines Landes zu beschützen.


Es wird aber auch vermutet, dass der Premierminister Andrej Babis mit seinen aussagen versucht Wahlkampf zu betreiben. Er wirbt damit um 150000 Stimmen und versucht mit seiner anti-EU Einstellung zusätzliche Wählerstimmen zu gewinnen.

Ob sich Tschechien in der EU durchsetzen kann oder nicht wird sich noch zeigen. Die Automobilhersteller, die in Tschechien produzieren, haben ebenfalls bereits angekündigt in Zukunft keine Verbrennungsmotoren mehr zu entwickeln. Verbot oder nicht, bereits jetzt sind die Arbeitsplätze und die Einnahmen der Automobilindustrie in Tschechien, aber auch in Deutschland gefährdet.

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