TotalEnergies – europäischer Hauptprofiteur des LNG-Booms

Der französische Energiekonzern TotalEnergies hat erhebliche Mittel in den Bereich des Handels mit flüssigem Erdgas gesteckt. Wenn eine Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) in einem europäischen Hafen ankommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass der französische Energiekonzern daran beteiligt ist. TotalEnergies ist bekannt für sein Netz an Tankstellen und seine Raffinerie in Leuna. Der französische Energiekonzern hat in den letzten Jahren nicht nur in die Förderung, den Transport und den Verkauf von Erdgas investiert, sondern auch in die Verflüssigung, Verschiffung und Rückverwandlung (Regasifizierung). Dies macht ihn zu einem der Hauptprofiteure des LNG-Booms (FAZ: 08.02.23).


TotalEnergies – europäischer Marktführer im Bereich Regasifizierung

„TotalEnergies behält seinen Platz als führender Regasifizierer in Europa“ – das kündigte Patrick Pouyanné, CEO von TotalEnergies, während einer Bilanzpressekonferenz am Mittwoch an. Durch die Einweihung des LNG-Importterminals in Lubmin, Mecklenburg-Vorpommern, im Januar und dem geplanten Terminal in Le Havre in Nordfrankreich, will das Unternehmen seine Stellung noch weiter stärken. Mit Beteiligung an mehreren der rund 30 europäischen Importterminals werden die beiden schwimmenden Anlagen eine zusätzliche Einfuhr von 7,4 Megatonnen Flüssigerdgas pro Jahr ermöglichen. TotalEnergies hält aktuell rund 15 Prozent des Marktanteils an der Regasifizierung in Europa.

TotalEnergies - Weltmarktführer im Flüssigerdgasgeschäft macht im Jahr 2022 einen Rekordgewinn von 20,5 Milliarden Dollar
TotalEnergies – Weltmarktführer im Flüssigerdgasgeschäft macht im Jahr 2022 einen Rekordgewinn von 20,5 Milliarden Dollar
Bild: Emilius123, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

TotalEnergies-Chef: Schwimmende Importterminals – Eine dringende Antwort auf den Klimaschutz

„Schwimmende Importterminals sind die schnelle Antwort auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes“ – so äußerte sich der CEO von TotalEnergies, in einem Gespräch mit Journalisten. Pouyanné zeigte sich erfreut über die „extrem effiziente“ Genehmigung des neuen Importterminals in Deutschland durch die Regierung. Darüber hinaus bestätigte er, dass Abnehmer für die zusätzlichen Importmengen bereits gefunden wurden: Die Kapazitäten in Lubmin und Le Havre sind zur Hälfte bereits gebucht. Nach einer Zeit, in der LNG auf dem Gasmarkt preislich schwer gegen das günstige russische Pipelinegas ankam, erwartet Pouyanné in diesem Jahr eine weiter steigende Nachfrage nach LNG in Europa.


TotalEnergies – größter LNG-Exporteur in den USA

Der französische Energiekonzern, einer der fünf wertvollsten Öl- und Gasunternehmen der Welt, hat seine Führungsposition als Europas führender Regasifizierer im vergangenen Jahr behauptet und sie durch neue Importterminals in Europa und den USA gestärkt. Nach der Prognose von TotalEnergies könnte sich Europas Nachfrage nach Flüssigerdgas innerhalb von nur zwei Jahren verdoppeln und in den USA hat das Unternehmen durch viele Partnerschaften den Titel als größter Exporteur von LNG errungen.

Weltmarktführer im Flüssigerdgasgeschäft – Rekordgewinn von 20,5 Milliarden Dollar

TotalEnergies hat im letzten Jahr mit 48 verkauften Megatonnen LNG einen Weltmarktanteil von 12 Prozent erreicht und damit seinen Platz als drittgrößter globaler Akteur im Geschäft mit Flüssigerdgas hinter Shell und Qatar Energy sichergestellt. Durch das beträchtliche Netzwerk aus Produktionsstätten, Lagerstätten und Regasifizierungsterminals auf allen Kontinenten konnte TotalEnergies in den vergangenen Monaten einen Rekordgewinn verzeichnen. Dank steigender Gaspreise erzielte das Unternehmen inklusive des profitablen Öl- und Stromgeschäfts einen Rekordgewinn von 20,5 Milliarden Dollar. Konzernchef Pouyanné erwartet, dass die Preise auf dem Flüssigerdgasmarkt auch in diesem Jahr hoch bleiben werden und dass einige finanzschwächere Länder in Südostasien weiterhin weniger LNG beziehen werden, da die Nachfrage aus Europa und China das globale Angebot um 30 bis 40 Megatonnen übersteigen wird.


Trotz aller politischer Herausforderungen in Russland, einem früher strategisch wichtigen Markt, hat TotalEnergies ihr Engagement im vergangenen Jahr dort aufrechterhalten. Obwohl sich der Konzern wie andere westliche Wettbewerber weitgehend aus Russland verabschieden musste, hält er an den 20-Prozent-Beteiligungen an dem russischen Energieunternehmen Novatek und dem von ihm betriebenen Flüssigerdgasprojekt Yamal LNG fest. TotalEnergies-Chef Pouyanné bestätigte, dass man die langfristigen Verträge erfüllen wird, solange die Politik dies nicht verbietet. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 15 Megatonnen LNG aus Yamal nach Europa verschifft.

Konzernchef Pouyanné kündigt Reduktion des Ölanteils bis 2030 an

TotalEnergies hat ihre Pläne für eine umweltfreundlichere Zukunft bekannt gegeben. Laut Konzernchef Pouyanné soll bis 2030 der Anteil des Ölgeschäfts am Absatzmix auf 30 Prozent sinken und der des Erdgasgeschäfts auf 50 Prozent steigen. Bis 2050 soll der Absatzanteil der fossilen Energieträger auf 25 Prozent zurückgehen. Diese Pläne wurden jedoch von Umweltschützern und Wissenschaftlern, die im Weltklimarat aktiv sind, kritisiert. Dem Energiekonzern wird vorgeworfen, dass er das Pariser Klimaabkommen und den wissenschaftlichen Konsens über den Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas ignorieren würde.

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