Stromkrise in Bayern: Experten warnen vor historischem Tief und Importabhängigkeit

In Bayern herrscht Sorge über den Rückgang der Stromproduktion. Der Freistaat erlebt den niedrigsten Stand seit 40 Jahren. Experten warnen vor einer steigenden Abhängigkeit von Energieimporten. Martin Stümpfig, Energieexperte der Grünen, betont die Bedeutung einer krisensicheren Stromversorgung. Er erwähnt, dass Bayern im Winter bis zu 70 Prozent des Stroms importieren muss. Die Abhängigkeit von anderen Bundesländern ist ein kritisches Thema (augsburger-allgemeine: 18.01.24).


Alarmierender Strommangel in Bayern: Zurück in die 80er?

Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des VBEW, äußert sich ebenfalls kritisch zur Importabhängigkeit. Er weist auf mögliche Folgen hin, falls Frankreich seine Kernkraftwerke nicht ersetzen kann. Laut VBEW ist Bayerns Stromproduktion auf das Niveau der 1980er Jahre gesunken. 2023 wurden rund 64 Terawattstunden Strom erzeugt, im Vergleich zu fast 94 Terawattstunden im Jahr 2012. Der Strombedarf steigt jedoch weiter, angetrieben durch E-Autos und Wärmepumpen. Fischer prognostiziert eine Verdopplung des Stromverbrauchs bis 2040.

Experten warnen vor Stromknappheit  - Alarmierender Strommangel in Bayern Stromimporte und neue Trassen im Gespräch.
Experten warnen vor Stromknappheit – Alarmierender Strommangel in Bayern Stromimporte und neue Trassen im Gespräch.

Erneuerbare Energien können die wegfallende Kernkraft noch nicht vollständig ersetzen. Ein positives Zeichen ist der Zuwachs in der Fotovoltaik im Jahr 2023. Bei der Windkraft sieht es weniger rosig aus, nur sieben neue Windräder kamen hinzu. Angelika Niebler, CSU-Europaabgeordnete und Energie-Expertin, fordert einen stärkeren Ausbau erneuerbarer Energien. Sie sieht auch Bedarf an zusätzlichen Gaskraftwerken, die mit grünem Wasserstoff laufen könnten. Doch der Ausbau dieser Technologien kommt offenbar nicht voran. Niebler kritisiert, dass die Bundesregierung immer noch kein Konzept für den Gaskraftwerksausbau vorgelegt hat. Bertram Brossardt, Chef der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, fordert ebenfalls mehr Engagement in diesem Bereich.


Energie-Dilemma in Bayern: Mehr Stromimporte und neue Trassen im Gespräch

In der bayerischen Politik wird überlegt, ob mehr Strom importiert werden muss. Dafür wären weitere Stromleitungen notwendig. Die CSU fordert einen schnelleren Ausbau der Stromnetze. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger setzt sich bei der Bundesnetzagentur für eine dritte große Stromtrasse ein. Er begründet dies mit einer Unterschätzung des künftigen Strombedarfs in den aktuellen Planungen. Aiwanger hatte sich zuvor gegen weitere Stromtrassen ausgesprochen und die Nutzung von Windkraft zur Wasserstoffproduktion für Gaskraftwerke vorgeschlagen.

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Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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