Laut IEA hat die Stromerzeugung aus Kohle im Jahr 2021 ein Allzeithoch erreicht. Der Exekutivdirektor der Organisation fordert dringende Maßnahmen zur Minderung der Emissionen aus diesem Sektor.
Stromerzeugung aus Kohle erreicht 2021 ein Allzeithoch
Der Bericht der IEA, Coal 2021, stellt fest, dass sich die Kohlestromerzeugung im Jahr 2021 um 9 % gesteigert hat. Weltweit wurden insgesamt 10.350 Terawattstunden Strom aus Kohle erzeugt. Laut IEA ist die Steigerung getrieben von der raschen wirtschaftlichen Erholung. Diese hat die Stromnachfrage viel schneller in die Höhe getrieben, als kohlenstoffarme Lieferungen mithalten konnten. Der starke Anstieg der Erdgaspreise habe auch die Nachfrage nach Kohlestrom erhöht, da dieser günstiger als aus Gaskraftwerken war.
Weltweite Kohlenachfrage um 6 Prozent gestiegen
Die weltweite Kohlenachfrage mit der Berücksichtigung der Stahl- und Zementherstellung, einschließlich der Stromerzeugung stieg im Jahr 2021 um 6 %. Der IEA-Bericht besagt, dass die weltweite Kohlenachfrage in den nächsten zwei Jahren durchaus ein neues Allzeithoch erreichen könnte.
Kohleverstromung wird auch in den kommenden Jahren hoch bleiben
Die Kohleproduktion wird laut IEA voraussichtlich im Jahr 2022 ein Allzeithoch erreichen. In den nächsten Jahren wird sie auch weiter auf hohem Niveau bleiben. In einer Erklärung, beschrieb der Exekutivdirektor der IEA, Fatih Birol, Kohle als die größte Einzelquelle der globalen Kohlenstoffemissionen. Das historisch hohe Niveau der Kohlestromerzeugung im Jahr 2021 ist laut IEA ein besorgniserregendes Zeichen. Die Welt sei in seinen Bemühungen, die Emissionen in Richtung Netto-Null zu senken vom Kurs abgekommen.
„Ohne starke und sofortige Maßnahmen der Regierungen zur Bekämpfung der Kohleemissionen – auf eine Weise, die fair, erschwinglich und sicher für die Betroffenen ist – werden wir kaum eine Chance haben, wenn überhaupt, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen“, sagte Birol . Birols Hinweis auf die globale Erwärmung ist eine Anspielung auf das wegweisende Pariser Abkommen von 2015. Dieses zielt darauf ab, die Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Hoher Schadstoffausstoß durch Kohle
Die Herausforderung ist groß. Die Vereinten Nationen haben festgestellt, dass 1,5 Grad Celsius als die Obergrenze gelten, wenn es darum geht, die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden. Kohle bleibt zwar eine wichtige Stromquelle, hat aber erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, und die U.S. Energy Information Administration listet eine Reihe von Emissionen aus der Kohleverbrennung auf. Dazu gehören Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickoxide. An anderer Stelle hat Greenpeace Kohle als die schmutzigste und umweltschädlichste Art der Energieerzeugung bezeichnet.
„Bei der Verbrennung setzt es mehr Kohlendioxid frei als Öl oder Gas, daher ist es ein großes Problem, wenn es um den Klimawandel geht“, sagt die Umweltgruppe. „Kohle produziert auch giftige Elemente wie Quecksilber und Arsen sowie kleine Rußpartikel, die zur Luftverschmutzung beitragen.“ Die Diskussion und Debatte um Kohle ist oft emotional, angesichts ihres erheblichen ökologischen Fußabdrucks und des schieren Umfangs der Aufgabe, wenn es darum geht, die Abhängigkeit des Planeten von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Der Bericht der IEA erscheint etwas mehr als einen Monat nach dem Ende des COP26-Klimagipfels in Glasgow, Schottland. Das auf der COP26 vereinbarte Abkommen zielte darauf ab, auf dem Pariser Abkommen aufzubauen und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.
China und Indien verbrauchen zwei Drittel der weltweit geförderten Kohle
Die IEA stellte fest, dass die weltweiten Kohletrends weitgehend von China und Indien geprägt würden, auf die zwei Drittel des weltweiten Kohleverbrauchs entfallen, trotz ihrer Bemühungen, erneuerbare Energien und andere kohlenstoffarme Energiequellen auszubauen. In Asien werden mehr als 600 neue Kohlekraftwerke geplant.