Stromausfall legt Justiz in NRW lahm

In der Nacht vom 15. auf den 16. August führte ein Stromausfall im Rechenzentrum der NRW-Justiz in Münster zu erheblichen Einschränkungen im Justizbetrieb. Die Gerichte in Nordrhein-Westfalen sind aktuell in ihrer Arbeit beeinträchtigt, da die elektronische Kommunikation vollständig ausgefallen ist. Anträge, Klagen und Schriftsätze können momentan nicht digital eingereicht werden. Auf der Homepage des Oberverwaltungsgerichts Münster wird von einer Großstörung gesprochen, die den reibungslosen Ablauf der Justiz behindert (wdr: 16.08.24).


Gerichtsprozesse trotz IT-Chaos: Wie Notfallpläne die Justiz retten

Trotz der Störung kam es zu keinen Ausfällen bei Gerichtsprozessen. Henning Barton, Pressesprecher des Landgerichts Münster, betonte, dass für solche Fälle Notfallpläne existieren.

Ein Stromausfall im NRW-Justizzentrum sorgte für Einschränkungen im Justizbetrieb. Kein Zugriff mehr auf digitale Akten
Ein Stromausfall im NRW-Justizzentrum sorgte für Einschränkungen im Justizbetrieb. Kein Zugriff mehr auf digitale Akten
Bild: KI-generiert

Diese beinhalten unter anderem die Bereitstellung von Formularen, um dringend notwendige Sitzungen durchzuführen. „Unaufschiebbare Dinge wie Sitzungen können weiterhin stattfinden“, erklärt Barton. Dies zeigt, dass die Justiz auf solche Vorfälle vorbereitet ist und Maßnahmen ergriffen hat, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die technischen Experten arbeiten derzeit intensiv daran, die Schäden zu lokalisieren und die Systeme so schnell wie möglich wiederherzustellen.

Technische Überprüfung und schrittweise Wiederinbetriebnahme

Das Oberlandesgericht Köln, das für das Rechenzentrum in Münster zuständig ist, informiert darüber, dass die Server nicht einfach wieder hochgefahren werden können. Vor einem Neustart muss zunächst sichergestellt sein, dass keine technischen Schäden vorliegen. Die Überprüfung der Systeme hat daher oberste Priorität, um eine sichere und dauerhafte Wiederinbetriebnahme zu gewährleisten. Es handelt sich jedoch nicht um einen kompletten Ausfall. Der reguläre Sitzungsbetrieb ist nicht direkt betroffen, da die Gerichte auch auf lokal gesicherte elektronische Akten zugreifen können. Zudem stehen die Videokonferenz-Systeme weiterhin zur Verfügung, was zumindest eine teilweise Fortsetzung der digitalen Arbeit ermöglicht.


Konsequenzen und Ausblick

Der Stromausfall hat deutlich gemacht, wie abhängig die moderne Justiz von einer funktionierenden digitalen Infrastruktur ist. Zwar zeigen die eingeführten Notfallpläne und die lokale Sicherung von Daten, dass die Gerichte gut auf solche Zwischenfälle vorbereitet sind. Doch der Vorfall verdeutlicht auch die Notwendigkeit, die technische Ausstattung kontinuierlich zu überprüfen und zu verbessern. Ein schneller Wiederherstellungsprozess ist entscheidend, um die Arbeitsfähigkeit der Gerichte zu gewährleisten und mögliche Verzögerungen im Justizbetrieb zu minimieren.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie schnell die Systeme wieder voll einsatzfähig sein werden. Die Situation wird von den zuständigen Stellen kontinuierlich überwacht, um sicherzustellen, dass die Justiz in NRW bald wieder uneingeschränkt arbeiten kann.

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