Ein technischer Zwischenfall im Wendland hat Anfang Mai zu ungewöhnlich vielen Geräteschäden geführt. In mehreren Ortschaften des Landkreises Lüchow-Dannenberg fielen Haushaltsgeräte, Aufzüge und Photovoltaikanlagen plötzlich aus. Besonders betroffen: die Samtgemeinde Gartow. Avacon, der regionale Netzbetreiber, registrierte zahlreiche Meldungen – laut NDR im unteren zweistelligen Bereich. Nicht nur private Haushalte litten unter dem Stromausfall, auch öffentliche Einrichtungen meldeten erhebliche Ausfälle (chip: 03.06.25).
Solaranlagen und Aufzüge lahmgelegt
Drei private Photovoltaikanlagen gelten als beschädigt. Im Rathaus von Gartow fiel der Fahrstuhl aus. Auch die Kläranlage und die örtliche Therme meldeten Störungen. Weitere Zwischenfälle ereigneten sich in Wustrow. Bürgermeister Christian Järnecke (CDU) bestätigte Ausfälle in mehreren kommunalen Gebäuden. Besonders kritisch: Der Schaden betrifft auch sicherheitsrelevante Technik wie Aufzugsteuerungen.

Die Ursachen reichen bislang nicht über Vermutungen hinaus. Dennoch steht fest, dass der Stromausfall im Wendland empfindliche Systeme getroffen hat. Der technische Schaden betrifft neben Haushaltsgeräten vor allem Anlagen, die auf konstante Spannungsversorgung angewiesen sind.
Ursachenforschung läuft auf Hochtouren
Avacon hat eine interne Expertengruppe beauftragt. Im Raum stehen mehrere mögliche Szenarien: Kurzfristige Spannungsspitzen, sogenannte Transienten, Frequenzschwankungen oder Oberwellen. Solche Netzstörungen dauern oft nur Mikrosekunden, können aber empfindliche Geräte sofort außer Betrieb setzen. Eine genaue Analyse erfordert spezialisierte Messtechnik.
Laut der Elbe-Jeetzel-Zeitung prüft Avacon das Stromnetz in der Region systematisch. Im Fokus steht die Netzqualität im Wendland. Auffälligkeiten wie abrupte Spannungsänderungen oder technische Fehlfunktionen müssen rekonstruiert werden, um die Ursache exakt zu bestimmen.
Betroffene können Schäden melden
Noch ist unklar, wer für die defekten Geräte haftet. Falls der Stromausfall auf einen Netzfehler zurückgeht, kommt eine Regulierung durch die Netzbetreiber-Versicherung infrage. Avacon hat eine Online-Meldestelle eingerichtet. Über ein Formular können Kunden ihre Schäden erfassen und dokumentieren.
Betroffene sollten auch eigene Versicherungen kontaktieren. In einigen Fällen leisten Hausrat- oder Gebäudeversicherungen zusätzlich. Wichtig ist eine schnelle Meldung und möglichst lückenlose Nachweise über den Schaden. Fotos und Rechnungen erhöhen die Erfolgsaussicht einer Regulierung.
Überspannungsschutz wird zur Pflicht
Der Vorfall zeigt, wie verwundbar moderne Technik bei Netzstörungen ist. Solaranlagen, Heizsysteme und Haushaltsgeräte reagieren empfindlich auf Überspannungen. Fachleute empfehlen dringend die Installation von Schutzvorrichtungen – entweder über Steckdosenleisten mit integriertem Überspannungsschutz oder über fest installierte Module im Sicherungskasten.
Diese Schutzlösungen lassen sich vom Elektriker nachrüsten. Sie helfen, Schäden wie im Wendland künftig zu verhindern. Selbst kleine Schwankungen im Stromnetz können gravierende Folgen haben. Technische Vorsorge schützt nicht nur vor Kosten, sondern sichert auch den dauerhaften Betrieb empfindlicher Systeme wie Photovoltaik oder Smart-Home-Technik.
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