Der bekannte Hersteller von Haushaltsgeräten, Miele, war lange Zeit eine feste Größe in der deutschen Industrie. Doch jetzt spürt das Unternehmen die Auswirkungen einer Konjunkturschwäche. Bis vor kurzem liefen Mieles Geschäfte sehr gut, aber die nachlassende Konjunktur beeinflusst das Unternehmen nun ebenfalls. Insbesondere im Bereich des Waschmaschinen-Werks in Gütersloh, dem Stammsitz von Miele, stehen Stellenabbau und Schichtreduktionen an (manager-magazin: 24.11.23).
Miele reagiert auf Nachfragerückgang: Stellenabbau und Schichtreduktionen in Gütersloh
Grund für diese Maßnahmen ist ein spürbarer Rückgang der Nachfrage nach Miele-Produkten, insbesondere von Waschmaschinen. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass eine Anpassung der Produktionsplanung notwendig ist. Dies bedeutet, dass die Geschäftsleitung in einem Bereich des Werks, in dem normalerweise etwa 1300 Personen arbeiten, die Schichtarbeit von drei auf zwei Schichten reduziert.
Die Geschäftsleitung von Miele setzt bei diesem Personalabbau auf Freiwilligkeit. Es ist geplant, dass der Stellenabbau unter anderem durch Abfindungen erfolgt. Zudem sollen befristete Verträge nicht verlängert werden. Bisher hat das Unterneghmen jedoch keine genaue Zahl genannt, wie viele Arbeitsplätze davon betroffen sein werden.
Neben diesem auf die aktuelle Nachfrage abgestimmten Personalabbau in Gütersloh läuft bei Miele ein längerfristiges Programm zur Reduzierung von Arbeitsplätzen im Waschmaschinen-Werk. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in ein Werk in Polen und schafft dort neue Arbeitsplätze.
Miele: Rekordumsatz 2022, aber nun Konjunkturschwäche spürbar
Die jüngste Entwicklung ist bemerkenswert, da Miele in den letzten Jahren insgesamt sehr erfolgreich war. Im Jahr 2022 konnte das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 12,2 Prozent auf 5,43 Milliarden Euro verzeichnen, was einen Rekordwert in der Firmengeschichte darstellte. Ein wesentlicher Grund für diesen Erfolg war die verstärkte Nachfrage nach Haushaltsgeräten aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Während der Pandemie investierten viele Menschen in ihre eigenen Wohnungen und Haushalte, was Miele als Hersteller von Waschmaschinen, Trocknern, Spülmaschinen, Staubsaugern und Backöfen zugutekam.
Allerdings sind die Auswirkungen der hohen Inflation und der nachlassenden Konjunktur seit dem letzten Jahr spürbar. Obwohl die Auftragsbücher im Jahr 2022 noch gut gefüllt waren, deuteten die Vorzeichen bereits auf eine weniger positive Entwicklung hin. Die allgemeine Konsumzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher traf schließlich auch Miele.
Miele beschäftigt weltweit rund 23.000 Mitarbeiter, wovon etwa die Hälfte in Deutschland arbeitet. In Gütersloh, dem traditionsreichen Stammsitz des Unternehmens, sind etwa 5.600 Menschen tätig.
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