Wirtschaftsminister Habeck will den Einbau einer neuen Gasheizung zum Jahresbeginn 2024 verbieten. Dann sollen nur noch Heizungssysteme zulässige sein, die zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betreiben werden können. Damit hat Habeck den Koalitionsbeschluss, nach dem dies erst zum Jahresbeginn 2025 einsetzen sollte, um ein Jahr vorgezogen. Habeck will damit den Gasverbrauch in Deutschland drastisch reduzieren, um unabhängiger von russischen Lieferungen zu werden. Trotzdem fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Einbau neuer Gasheizungen immer noch weiter.
Gas als Brückentechnologie ist gescheitert
Gas wurde zu Regierungsbeginn von der Ampelkoalition als Brückentechnologie zur Reduzierung der CO₂-Emissionen. Gaskraftwerke sollten dabei die abgeschalteten Atom- und Kohlekraftwerke ersetzen und möglichst viel Heizsysteme von der Verbrennung von Heizöl auf Erdgas umgestellt werden. Insbesondere, wer einen alten Ölbrenner durch eine moderne Gasheizung ersetzt, sollte über die KfW einen hohen staatlichen Zuschuss zu Finanzierung des entsprechenden Umbaus bekommen.
Mit dem Ukrainekrieg sind diese Träume allerdings wie eine Seifenblase geplatzt. Der Gaspreis hat sich in kürzester Zeit auf das Fünffache erhöht und mittlerweile sind Lieferengpässe nicht mehr auszuschließen. Die Bundesregierung hat bereits die Frühwarnstufe des Gasnotfallplans ausgerufen. Der Gasnotfallplan sieht eine Versorgung von Privathaushalten bis zuletzt vor.
KfW fördert immer noch den Einbau von Gasheizungen mit bis zu 40 Prozent
Um so verwunderlicher ist es, dass der Staat den Einbau neuer Gasheizungen immer noch subventioniert. Hausbesitzer können aktuell beim Einbau einer Gas-Brennwertheizung einen Zuschuss von 20 Prozent nach dem Programm KfW 262 erhalten. Beim Einbau einer Gas-Hybridheizung sogar 30 Prozent. Dazu muss die Gasheizung mit einer zweiten Wärmequelle, wie etwa einer Wärmepumpe, einer Solarthermieanlage, einer Pelletheizung oder einem Kaminofen, kombiniert sein. Den höchsten Zuschuss in Höhe von 40 Prozent des Anschaffungswertes erhalten Hausbesitzer, die eine alte Ölheizung durch eine Gasheizung ersetzen.
Wärmepumpe für viele Hausbesitzer keine Alternative
Vielen Hausbesitzern bleibt auch gar keine Alternative, ihr veraltetes Heizsystem noch schnell vor dem Verbot auf Gas umzurüsten.In vielen älteren Gebäuden ist der Einsatz einer Wärmepumpe technisch gar nicht umsetzbar. Es fehlt oft schlicht der Platz dafür, oder es wär eine extrem teure thermische Sanierung erforderlich.