Staat beendet die Mautbefreiung für Gas-LKW – Spediteure steigen wieder auf Diesel um

Seit 2018 unterstützt der Staat Unternehmen und Spediteure großzügig. Der Zweck ist, den Kauf von umweltfreundlichen Gas-Lkw zu fördern. Diese Maßnahmen umfassten eine Kaufförderung von 12.000 Euro, die Befreiung von Mautgebühren und Steuervergünstigungen. Die finanziellen Anreize hatten ein Ziel: Die höheren Anschaffungskosten für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auszugleichen. Dadurch sollte der wirtschaftliche Einsatz dieser Fahrzeuge ermöglicht werden. Unternehmen wie Kuchenmeister haben von diesen Maßnahmen profitiert und begonnen, ihre Lkw-Flotten auf Flüssiggas umzustellen. Kuchenmeister hat seit 2020 den Großteil seiner Zugmaschinen auf LNG (Liquified Natural Gas) umgestellt. Das sind 27 von insgesamt 31 Zugmaschinen. Zwei weitere verwenden CNG (Compressed Natural Gas, Erdgas) als Treibstoff. Die Zukunftspläne sahen vor, auf Bio-LNG umzusteigen, sobald die dafür benötigte Infrastruktur verfügbar ist. Dadurch sollten noch mehr CO₂-Einsparungen erzielt werden (soester-anzeiger: 19.01.24).


Ende der Mautbefreiung für Gas-Lkw: Unternehmen reagieren mit Umstellung auf Diesel

Seit dem 1. Januar 2024 ist jedoch Schluss mit der Mautbefreiung für Gas-Lkw, und der Steuersatz liegt nun nur noch 1,6 Cent pro Kilometer unter dem für Diesel-Lkw. Diese Änderungen haben bereits Auswirkungen auf Unternehmen wie Kuchenmeister. Geschäftsführer Hans-Günter Trockels musste bereits Maßnahmen ergreifen und für einen neuen Lang-Lkw eine Diesel-Zugmaschine anschaffen. Der Grund für diese Entscheidung liegt in den gestiegenen Betriebskosten für LNG-Lkw. Die höheren Anschaffungskosten und die zusätzlichen Mautkosten haben den Betrieb dieser Fahrzeuge teurer gemacht. Dies führt dazu, dass einige Unternehmen den Einsatz von LNG-Lkw überdenken.

Unternehmen erwägen Stilllegung von Gas-Lkw aufgrund steigender Kosten und Mautgebühren - Spediteure steigen wieder auf Diesel um
Unternehmen erwägen Stilllegung von Gas-Lkw aufgrund steigender Kosten und Mautgebühren – Spediteure steigen wieder auf Diesel um
Bild: MarcelX42, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Unternehmen erwägen Stilllegung von Gas-Lkw aufgrund steigender Kosten und Mautgebühren

Unternehmen wie die Spedition Meiberg haben bisher nur einen geringen Anteil von LNG-Lkw in ihrem Fuhrpark. Aufgrund der gestiegenen Kosten, insbesondere in Bezug auf die Wartung von LNG-Lkw im Vergleich zu Diesel-Lkw, erwägen einige Unternehmer, diese Fahrzeuge stillzulegen, da sie seit Januar 2024 nun auch Mautgebühren zahlen müssen. Dies stellt eine wirtschaftliche Belastung dar, die sich nur schwer auf die Kunden übertragen lässt.

Die steigenden Frachtkosten aufgrund eines CO₂-Aufschlags von 200 Euro pro Tonne seit dem 1. Dezember 2023 tragen ebenfalls zur finanziellen Herausforderung bei. Dieser Aufschlag hat die Mautkosten nahezu verdoppelt und sollte eigentlich Anreize für umweltfreundliche Alternativen, insbesondere Elektro-Lkw, schaffen. Allerdings sind die Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge etwa dreimal so hoch wie für konventionelle Diesel-Lkw, und die Reichweite dieser Fahrzeuge reicht noch nicht aus.


Veränderungen in der Logistikbranche: Gas-LKWs vor dem Aus, steigende Verpflichtungen belasten Unternehmen

Die veränderten Bedingungen haben bereits Auswirkungen auf geplante Projekte wie Bio-LNG-Tankstellen, da Unternehmen keine Zusagen mehr machen können. Einige glauben, dass der LNG-Zweig in der Logistikindustrie vor dem Aus steht, ähnlich wie andere staatlich geförderte Alternativen in der Vergangenheit.

Die steigenden Verpflichtungen, wie Lieferkettensorgfaltspflichten und CO₂-Steuer, belasten mittelständische Unternehmen zusätzlich. Sie stehen vor der Herausforderung, zusätzliches Personal einzustellen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Trotz offener Briefe an den Bundeswirtschaftsminister bleiben viele Fragen unbeantwortet, und die Zukunft der Logistikbranche ist ungewiss. Dies zeigt, dass die Branche vor erheblichen Herausforderungen steht, die ihre langfristige Entwicklung beeinflussen könnten.

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