Spanien kämpfte am 20. Mai 2025 erneut mit einem großflächigen Ausfall des Mobilfunknetzes. Kurz nach zwei Uhr nachts brach die Verbindung vieler Anbieter plötzlich ab. In Städten wie Madrid, Barcelona, Valencia, Sevilla, Málaga und Bilbao fiel das Netz komplett aus. Millionen Menschen verloren den Zugang zu Telefon, Internet und Textnachrichten. Auch Unternehmen konnten ihre Kommunikationswege nicht mehr nutzen (fierce-network: 20.05.25).
Alle Anbieter vom Mobilfunknetz-Ausfall betroffen
Nicht nur ein einzelner Provider geriet in Schwierigkeiten. Movistar, Orange, Vodafone, Digimobil und O2 meldeten gleichzeitig massive Probleme im Mobilfunknetz.

Gegen fünf Uhr morgens erreichte die Störung ihren Höhepunkt. Besonders dramatisch: Die Notrufnummer 112 funktionierte in vielen Regionen nicht mehr. Als Reaktion darauf richteten Behörden alternative Notfallnummern ein, um medizinische und polizeiliche Hilfe weiterhin sicherzustellen.
Fehlerhaftes Update stürzt Netzwerke ins Chaos
Der Grund für das kollabierte Mobilfunknetz lag in einem fehlgeschlagenen Software-Update bei Telefónica. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte: „Wir haben einige Upgrades durchgeführt, die bestimmte Dienste einiger Unternehmen beeinträchtigt haben. Wir arbeiten daran, dieses Problem zu lösen.“ Die Folgen dieses Eingriffs trafen nicht nur private Nutzer, sondern auch Geschäftskunden mit voller Wucht. Erst gegen Nachmittag gelang es, große Teile des Mobilfunknetzes wiederherzustellen. Dennoch klagten zehntausende Nutzer über anhaltende Einschränkungen.
Rückblick auf den Stromausfall vom April
Bereits vor wenigen Wochen erlebte Spanien eine schwere Infrastrukturstörung. Ein über zehnstündiger Stromausfall beeinträchtigte nicht nur die Energieversorgung, sondern auch das Mobilfunknetz. Millionen Menschen in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs verloren den Zugang zu digitalen Diensten. Der jüngste Vorfall zeigt erneut, wie empfindlich die digitale Infrastruktur auf technische Fehler oder externe Störungen reagiert – besonders im Bereich Mobilfunknetz.
Telefónica gerät unter politischen Druck
Beim Branchentreffen „FutureNet World“ in London schilderte Oleg Volpin, Präsident von Telefónica Global, die Auswirkungen des jüngsten Vorfalls eindrücklich: „Ich kann sagen, dass es deutlich schmerzhafter war, sieben Stunden lang komplett ohne Konnektivität zu sein – das ist hier geschehen – als elf Stunden ohne Strom auszukommen.“ Diese Aussage macht deutlich, wie zentral ein stabiles Mobilfunknetz für die moderne Gesellschaft geworden ist – nicht nur im Alltag, sondern auch für kritische Systeme.
Regierung fordert Konsequenzen
Das spanische Ministerium für digitale Transformation forderte eine umfassende Analyse der Ereignisse. Neben der Klärung der Ursachen verlangt die Regierung konkrete Maßnahmen zur Absicherung des Mobilfunknetzes. Der Ausfall hatte nicht nur wirtschaftliche Schäden zur Folge, sondern gefährdete auch die Sicherheit vieler Menschen. Netzstabilität steht nun ganz oben auf der Agenda der Behörden.
Trotz erfolgreicher Reparatur bleibt das Vertrauen vieler Bürger erschüttert. Der Mobilfunknetz-Blackout hat erneut gezeigt, wie abhängig ein Land von funktionierender digitaler Infrastruktur ist – und wie schnell diese zum kritischen Risiko wird.
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