Solarmax, ein deutscher Hersteller von Photovoltaik-Heimspeichern und Wechselrichtern, steht vor einer vorläufigen Insolvenz. Der massive Preisverfall in der Branche hat dem Unternehmen stark zugesetzt. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten läuft der Geschäftsbetrieb vorerst weiter. Vor wenigen Tagen eröffnete das Amtsgericht Neu-Ulm das vorläufige Insolvenzverfahren gegen die Solarmax GmbH aus Burgau. Rechtsanwalt Michael Pluta von der Pluta Rechtsanwalts GmbH übernimmt die Rolle des vorläufigen Insolvenzverwalters. Seine Kanzlei gab diese Information am vergangenen Freitag bekannt (augsburger-allgemeine: 06.12.24).
Ursachen des Insolvenzantrags
Solarmax entwickelt und fertigt Photovoltaik-Heimspeicher sowie Wechselrichter in Deutschland. Der Insolvenzverwalter Pluta erklärte, dass „durch den extremen Preisverfall am Markt, getrieben durch Dumping-Preise chinesischer Hersteller, das Unternehmen seine Waren unter dem Einkaufspreis anbieten“ musste. Diese unvorteilhaften Marktbedingungen haben maßgeblich zur Insolvenz geführt.
Trotz des Insolvenzantrags läuft der Geschäftsbetrieb zunächst weiter. Derzeit beschäftigt Solarmax noch 34 Mitarbeiter. Ihre Gehälter sind dank des Insolvenzgeldes für die nächsten drei Monate gesichert.
Mögliche Chancen für Kunden
Für Kunden könnte sich durch die Insolvenz eine Gelegenheit bieten. Laut Pluta besteht die Möglichkeit, „vom Abverkauf der Überbestände“ zu profitieren. Der geplante Abverkauf der Lagerbestände könnte kurzfristig günstige Preise für Photovoltaik-Speicher und Wechselrichter ermöglichen.
Parallel dazu laufen Verhandlungen mit potenziellen Partnern über die Weiterführung des Unternehmens. Diese Gespräche sind allerdings anspruchsvoll, da der Markt für Photovoltaik-Produkte hart umkämpft ist.
Fokus auf Fortführung des Betriebs
Pluta betonte, dass „die oberste Priorität darin besteht, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten“. Die Interessen der Gläubiger bleiben dabei im Fokus. Er versicherte, das Verfahren so effizient wie möglich abzuwickeln. Unterstützung erhält Pluta dabei von Betriebswirt Reinhard Wünsch, der mit seiner Erfahrung den Prozess begleitet.
Schwierige Marktbedingungen als Kernproblem
Die Photovoltaik-Branche steht derzeit unter großem Druck. Chinesische Hersteller bieten ihre Produkte zu extrem niedrigen Preisen an. Europäische Anbieter wie Solarmax können da kaum mithalten. Diese Entwicklungen führen dazu, dass viele mittelständische Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Dennoch bleibt Hoffnung auf eine Rettung von Solarmax. Eine erfolgreiche Restrukturierung oder ein Verkauf an einen neuen Investor könnte die Zukunft des Unternehmens sichern. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Solarmax weiterhin auf dem Markt bestehen kann.
Lesen Sie auch:
- Pleitewelle erschüttert die Solarbranche – immer mehr Firmen insolvent
- Führender deutscher Solaranlagen-Hersteller Bosswerk insolvent
- Eigensonne, großer Anbieter von Solaranlagen insolvent – Kunden verlieren Garantien
- Solarnative stellt Betrieb endgültig ein – Ende einer Vision