Die Unsicherheiten an den Energiemärkten treiben die Preise für Benzin und Diesel von einem Rekord zum nächsten. Aber auch mehr Umweltauflagen haben die Kraftstoffkosten durch die CO₂-Bepreisung erhöht. Der Staat verdient mit den gestiegenen Preisen an den Zapfsäulen damit kräftig mit.
Die Besteuerung ist allerdings nicht für alle Kraftstoffe gleich. Auf Diesel und Benzin werden unterschiedliche Steuern erhoben. Auf Diesel entfallen etwas geringere Steuern, als auf Benzin. Das Dieselprivileg hat der Staat eingeführt, um die Wirtschaft zu entlasten. Damit sollten die Transportkosten durch Speditionen, Schiffe oder andere Firmenfahrzeuge etwas gesenkt werden.
Im Folgenden wollen wir auf die Steuern und Abgaben auf die Kraftstoffe eingehen.
Die Energiesteuer
Die Energiesteuer hieß früher Mineralölsteuer. Sie ist nicht abhängig vom Rohölpreis und wird als konstanter Aufschlag pro Liter Kraftstoff erhoben. Die Energiesteuer beträgt aktuell für einen Liter Superbenzin 65,45 Cent und für einen Liter Diesel 47 Cent.
Die Steuer auf Diesel ist damit 18,45 Cent günstiger, deshalb heiß es auch im Volksmund oft, dass Diesel vom Staat subventioniert würde. Eine geringere Besteuerung ist allerdings keine Subvention. Bei einer Subvention schießt der Staat aktiv Geld zu, wie zum Beispiel beim Elektroauto.
Die CO₂-Abgabe
Die CO₂-Bepreisung wurde erstmalig zum 11. Januar 2021 eingeführt und betrug damals 25 Euro pro ausgestoßene Tonne CO₂. Die Abgabe steigt jährlich an und beträgt im Jahr 2022 aktuell 30 Euro pro Tonne. Umgerechnet auf einen Liter Kraftstoff fallen deshalb auf Benzin 7,2 Cent und auf Diesel aufgrund des höheren Energiegehalts 8 Cent an.
Die Mehrwertsteuer
Sowohl die Energiesteuer, als auch die CO₂-Abgabe werden zunächst auf den aktuellen Kraftstoffpreis vom Hersteller hinzugezählt. Dann wird auf die gesamte Summe auch noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent erhoben.
Welchen Anteil am Kraftstoffpreis kassiert der Staat?
Wenn wir also vom einem Kraftstoffpreis von 2 Euro ausgehen, fallen sowohl für Diesel, als auch für Benzin 32,9 Cent Mehrwertsteuer an.
Für Diesel kommen dann noch 8 Cent CO₂-Abgabe dazu und 47 Cent Energiesteuer. Dadurch summieren sich die staatlichen Abgaben auf einen Liter Diesel auf 87,9 Cent, oder ausgehend von 2 Euro Verkaufspreis auf rund 44 Prozent.
Bei Benzin liegt der Gesamtbetrag der staatlichen Abgabe bei 1,04 Euro beziehungsweise 52,1 Prozent des Verkaufspreises.
Folgende Grafik zeigt den absoluten Anteil der staatlichen Abgaben in Abhängigkeit des Verkaufspreises.
Senkung der Steuern und Abgaben könnte Verbraucher entlasten
Der Staat könnte also die Verbraucher bei den Kraftstoffkosten durchaus durch eine Reduzierung der Steuern und Abgaben entlasten. Viele Länder in Europa tun dies bereits. Noch sträubt sich die Ampelkoalition, es diesen gleichzutun.