Ein Gerichtsurteil hat den Pflichteinbau von Smart Metern zunächst gestoppt, da es nicht genügend zertifizierte Geräte am Markt gab. Um mit dem Umbau zu beginnen, mussten mindestens drei Smart Meter von unterschiedlichen Herstellern am Markt verfügbar sein. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat jetzt weitere Geräte zertifiziert, damit gibt es genug unterschiedliche Anbieter am Markt. Jetzt wird der Smart Meter Ausbau wieder forciert.
Was ist ein Smart Meter?
Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler in Kombination mit einer Kommunikationseinheit, dem sogenannte Smart Meter Gateway. Das Gateway ermöglicht es dem Netzbetreiber, eine bidirektionale Kommunikation zum Verbraucher aufzubauen. Zu den Funktionen gehört die Information über Stromverbrauch oder Stromerzeugung, zum Beispiel einer Solaranlage, sowie die Möglichkeit Verbraucher oder Stromerzeuger ferngesteuert ein- und ausschalten zu können.
Einbau ist verpflichtend
Bereits im Jahr 2016 hat der Bundestag das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende verabschiedet. Dieses Gesetz gibt vor, dass bis zum Jahr 2032 alle mechanischen Stromzähler bei den einzelnen Haushalten durch digitale Zähler zu ersetzen sind. Haushalte mit einem Stromverbrauch von mehr als 6000 kWh erhalten zusätzlich ein Smart Meter Gateway. Dies betrifft insbesondere Verbraucher mit Elektroheizungen, Wärmepumpen und Elektroautos, aber auch mit Solaranlagen auch dem Dach. Die Schalteinheit ermöglicht es dem Netzbetreiber entsprechende Anlagen ferngesteuert ein- und auszuschalten. Der Gesetzgeber sieht dabei vor, dass eine Abschaltung von Großverbrauchern maximal dreimal am Tag für maximal zwei Stunden zulässig ist.
Umfragen haben allerdings ergeben, dass eine Mehrzahl der Haushalte den Einbau eines Smart Meters ablehnt
Smart Meter bieten Netzbetreiber Eingriffsmöglichkeit zur Stabilisierung des Stromnetzes
Smart Meter sollen bei der Energiewende helfen in Falle von Stromknappheit das Netz durch Abwurf von Verbrauchern zu stabilisieren. Bei Stromüberproduktion kann der Netzbetreiber über die Smart Meter dann auch Solaranlagen vom Netz trennen.
Smart Meter stören in Großbritannien Raketenabwehrsystem
So ganz unproblematisch scheinen die intelligenten Messsysteme jedoch nicht zu sein. In Großbritannien stören diese Systeme zum Beispiel die Raketenfrühwarnsysteme der Royal Air Force. Die Smart Meter arbeiten offensichtlich mit der gleichen Frequenz. Erstaunlich ist aber, dass selbst Haushalte in 30 Kilometer Entfernung zu einem solchen System aufgrund der Störungen keinen Smart Meter in Betrieb nehmen dürfen.
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