Sicherheitsrisiken – auf Babboe-Skandal folgt jetzt auch Verkaufsverbot für Vogue-Lastenräder

Die Krise um unsichere Lastenräder weitet sich aus. Nach dem Rückruf von Babboe-Rädern gerät nun auch der Hersteller Vogue ins Visier der niederländischen Aufsichtsbehörde NVWA. Aufgrund „ernsthafter Sicherheitsrisiken“ wurde ein weltweites Verkaufsverbot für die Modelle „Vogue Troy“ und „Vogue Journey“ verhängt. Der Hersteller Europe Cycle Company BV (ECC) muss tausende dieser E-Cargo-Bikes zurückrufen. Betroffen sind nicht nur in den Niederlanden verkaufte Räder, sondern auch solche, die ins Ausland exportiert wurden (manager-magazin: 24.09.24).


Verkaufsverbot für Vogue-Lastenräder: Tausende E-Bikes wegen gefährlicher Mängel zurückgerufen

Die NVWA sieht gravierende Mängel bei den Vogue-Modellen. Auf der Website des Unternehmens wird gewarnt, dass die Lastenräder schwerwiegende Sicherheitsprobleme haben.

Verkaufsverbot und Rückrufe bei Babboe, Vogue und möglicherweise auch Cangoo  aufgrund „ernsthafter Sicherheitsrisiken“
Verkaufsverbot und Rückrufe bei Babboe, Vogue und möglicherweise auch Cangoo aufgrund „ernsthafter Sicherheitsrisiken“

Rahmenbrüche und defekte Sattelstützen könnten zu Unfällen führen. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die Gasfeder blockiert. Kunden sollen ihre Räder nicht mehr benutzen und auf der Plattform bakfietscheck.com einen Werkstatttermin vereinbaren. Dort wird der Rahmen kostenlos verstärkt.

Ausweitung des Rückrufs nach Babboe-Vorfall

Der Fall Vogue erinnert stark an den Skandal um Babboe. Auch hier begann der Rückruf mit zwei Modellen und weitete sich auf mehrere Varianten aus. Schließlich musste der Hersteller weltweit 22.000 Lastenräder verschrotten und den Kunden im Austausch ein neues Modell anbieten. Viele Experten zweifeln daran, dass eine einfache Reparatur ausreicht, um die Sicherheitsprobleme zu beheben. Insbesondere bei gebrochenen Rahmen sei eine dauerhafte Lösung schwer zu erreichen.

Die lange Wartezeit auf Ersatzräder hat zu großem Unmut bei den Babboe-Kunden geführt. Insgesamt 14.000 von ihnen warten noch immer auf eine Entschädigung. Viele Betroffene erwägen inzwischen, rechtliche Schritte einzuleiten. Auch bei Vogue scheint sich die Situation ähnlich zu entwickeln. Erste Stimmen werden laut, die die Wirksamkeit der Rückrufmaßnahmen anzweifeln. Die Aufsichtsbehörde betont jedoch, dass ECC aktuell „uneingeschränkt“ kooperiere.

Ermittlungen gegen weiteren Hersteller Cangoo

Während die Ermittlungen gegen Vogue noch andauern, richten sich die Untersuchungen der NVWA auch gegen den Hersteller Cangoo. Dieser hatte ebenfalls mit Kundenbeschwerden über Rahmenbrüche und weitere technische Probleme zu kämpfen. Die Ermittlungen in diesem Fall sind noch nicht abgeschlossen, doch es scheint, als stünde auch hier ein größerer Rückruf bevor.

Die NVWA wirft den betroffenen Herstellern vor, Sicherheitsrisiken nicht ausreichend untersucht und teilweise verschwiegen zu haben. Das Verhalten von ECC und Cangoo erinnert stark an den Babboe-Fall, in dem ähnliche Vorwürfe erhoben wurden. Die Aufsichtsbehörde kritisierte damals die schleppende Reaktion der Unternehmen auf Kundenbeschwerden. Nun wird von den Herstellern mehr Transparenz und eine schnellere Reaktion gefordert, um die Sicherheit der Kunden zu gewährleisten.

Experten zweifeln, ob eine Verstärkung der Rahmen ausreicht, um die Sicherheit der Lastenräder langfristig zu garantieren. In vielen Fällen wird es nötig sein, die betroffenen Modelle vollständig auszutauschen, um weitere Unfälle zu verhindern. Die Hersteller stehen vor der Herausforderung, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und gleichzeitig kostspielige Rückrufaktionen zu organisieren.


Ein wachsendes Sicherheitsproblem bei Lastenrädern

Die aktuellen Rückrufaktionen und Verkaufsverbote bei Babboe, Vogue und möglicherweise auch Cangoo zeigen, dass die Sicherheitsprobleme bei Lastenrädern größer sind als bisher angenommen. Die Hersteller müssen dringend handeln, um das Vertrauen der Verbraucher zu sichern. Denn nur mit sicheren Produkten und einer transparenten Kommunikation können sie die wachsende Nachfrage nach E-Lastenrädern weiterhin bedienen. Zugleich zeigen die Fälle, dass eine konsequente Überwachung durch Behörden notwendig bleibt, um solche Skandale in Zukunft zu verhindern.

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