Schweiz überholt Deutschland als führende Containerschiff-Nation

Deutschland verliert seinen Spitzenplatz bei der Transportkapazität von Containerschiffen. Bisher führte das Land die weltweite Rangliste an. Doch nun übernimmt ein Staat ohne direkten Meereszugang diese Position: die Schweiz. Die Alpenrepublik hat sich an die Spitze gesetzt, während Deutschland auf den dritten Platz zurückgefallen ist. Laut Gaby Bornheim, der Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder (VDR), liegt China nun auf Rang zwei. Die Containerschifffahrt erlebt damit eine bedeutende Verschiebung (handelsblatt: 10.03.25).


Ein Unternehmen macht den Unterschied

Die führende Stellung der Schweiz geht auf ein einziges Unternehmen zurück. Die Mediterranean Shipping Company (MSC) mit Sitz in Genf gilt als weltweit größte Reederei. Ihre Expansion verlief rasant. Neben dem Einstieg beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA kaufte MSC in den letzten Jahren zahlreiche deutsche Containerschiffe auf. Bornheim erklärt: „Die haben sehr viel Tonnage übernommen.“

Deutschland fällt im Ranking der Containerschiffe auf den dritten Platz. Die Schweiz übernimmt die Führung durch MSC
Deutschland fällt im Ranking der Containerschiffe auf den dritten Platz. Die Schweiz übernimmt die Führung durch MSC

Diese Entwicklung hat die globale Verteilung der Schiffsflotten maßgeblich verändert. Deutschland konnte zwar die Bruttoraumzahl (BRZ) seiner Containerschiffe von 29 auf 30,2 Millionen steigern. Dennoch liegt die Schweiz mit 34,7 Millionen BRZ vorne. China folgt mit 31 Millionen BRZ.

China rückt bei Containerschiffen vor

Nicht nur die Schweiz, auch China hat Deutschland überholt. Der Grund dafür liegt in der starken Präsenz Chinas im innerasiatischen Handel. Kleine Containerschiffe bedienen zahlreiche regionale Routen. Diese Strategie hat das Land in der globalen Rangliste weiter nach oben gebracht.

VDR-Hauptgeschäftsführer Martin Kröger nennt weitere Zahlen: Die deutsche Handelsflotte umfasst aktuell 1.764 Schiffe, 36 weniger als im Vorjahr. Trotz dieser Abnahme stieg die Bruttoraumzahl von 47 auf 47,4 Millionen BRZ. Deutschland bleibt damit auf Platz sieben der größten Handelsflotten der Welt.

Deutschlands Position in der Schifffahrt

Im internationalen Vergleich halten sich andere Nationen stabil auf vorderen Plätzen. Griechenland, China und Japan stehen weiterhin vor Deutschland. Besonders Griechenland profitiert von seiner langjährigen Tradition in der Schifffahrt und investiert kontinuierlich in den Ausbau seiner Flotte.

Für Deutschland stellt der Rückfall auf Platz drei in der Containerschifffahrt eine Zäsur dar. Die Branche steht vor Herausforderungen, darunter der wachsende Einfluss internationaler Großreedereien und die zunehmende Konkurrenz aus Asien. Das Geschäft mit Containerschiffen bleibt jedoch eine wichtige Säule der Wirtschaft.


Bedeutung der Entwicklung für den Markt

Die Verschiebung der Spitzenposition hat langfristige Auswirkungen. Der Einfluss der Schweiz in der globalen Containerschifffahrt wächst. MSC dominiert bereits viele Handelsrouten und könnte künftig weitere Marktanteile sichern.

Deutschland bleibt trotz des Platzverlustes eine bedeutende Schifffahrtsnation. Die gestiegene Bruttoraumzahl zeigt, dass Investitionen weiterhin stattfinden. Doch um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, braucht es langfristige Strategien und eine gezielte Förderung der maritimen Wirtschaft.

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