Schließung von fünf Standorten – International Paper streicht 500 Arbeitsplätze in Deutschland

International Paper treibt in Deutschland eine umfassende Restrukturierung voran, die mehrere Regionen tief erschüttert. Der Konzern, im Markt häufig als IP-Konzern bezeichnet, legt fünf Standorte still und reduziert damit seine industrielle Präsenz deutlich. Dieser Schritt trifft rund 500 Beschäftigte unmittelbar und verändert zugleich die Dynamik der Verpackungsindustrie. Die aktuelle Restrukturierung von International Paper prägt den gesamten Markt, denn die geplante Standortschließung führt zu einem deutlichen Arbeitsplatzabbau und verändert zudem die Kräfteverhältnisse in der europäischen Verpackungsindustrie. Auch die jüngste Fusion mit DS Smith spielt dabei eine zentrale Rolle, weil sie den strategischen Fokus des Konzerns neu ausrichtet (investing: 12.11.25).


International Paper leitet eine tiefgreifende Standortschließung ein

Die Konzernführung stufte den zentraleuropäischen Markt nach intensiver Prüfung als herausfordernd ein und entschloss sich zu einem radikalen Umbau. Ein Wellpappenwerk, ein Betrieb für Displays und Offsetdruck sowie drei Verarbeitungswerke gehen vollständig vom Netz. Ein zusätzlicher Display-Standort führt künftig nur noch einen stark reduzierten Betrieb. Diese Standortschließung löst einen gravierenden wirtschaftlichen Einschnitt aus, denn die betroffenen Regionen verlieren zentrale industrielle Ankerpunkte. Die parallele Betriebsaufgabe einzelner Einheiten verdeutlicht zusätzlich, wie weitreichend der Umbau ausfällt.

International Paper schließt fünf deutsche Standorte und streicht 500 Arbeitsplätze –  tiefgreifender Einschnitt für den Verpackungssektor
International Paper schließt fünf deutsche Standorte und streicht 500 Arbeitsplätze – tiefgreifender Einschnitt für den Verpackungssektor

Der Papiermulti nennt „schwierige Marktbedingungen“ als wichtigsten Treiber der Entscheidung. Gleichzeitig kämpft die europäische Verpackungsindustrie mit stark steigenden Kosten und zunehmendem globalem Konkurrenzdruck. Innerhalb dieses Umfelds gewinnt der Arbeitsplatzabbau an Tempo. Die begleitende Jobreduktion trifft vor allem jene Regionen hart, die nur über wenige alternative Beschäftigungsmöglichkeiten verfügen.

Fusion mit DS Smith und ihre Folgen für die Verpackungsindustrie

Der zeitliche Zusammenhang mit der Fusion von International Paper und DS Smith sorgt für besondere Aufmerksamkeit. Der Zusammenschluss schuf einen global mächtigen Anbieter, doch der neue Rahmen schützt die deutschen Standorte nicht. Vielmehr richtet der Konzern seinen Schwerpunkt stärker auf Nordamerika und ausgewählte EMEA-Märkte aus. Für die Beschäftigten in Deutschland sinkt dadurch die Aussicht auf langfristige Stabilität erheblich.

Gleichzeitig laufen formelle Gespräche mit Arbeitnehmervertretungen. Konkrete Ergebnisse liegen jedoch noch nicht vor. Der Verpackungssektor reagiert sensibel auf die aktuelle Lage, denn mehrere Regionen verlieren innerhalb kurzer Zeit industrielle Kapazitäten, die Jahrzehnte lang Bestand hatten. Der Zusammenschluss eröffnet dem Konzern zwar globale Vorteile, doch in Deutschland verstärkt er strukturelle Unsicherheiten.


Globaler Branchenriese – lokale Märkte geraten unter massiven Druck

International Paper zählt weltweit zu den einflussreichsten Anbietern der Branche. Der Papierhersteller beschäftigt mehr als 65.000 Menschen in über 30 Ländern und verfügt über ein weit verzweigtes Netzwerk. Die Zentrale in Memphis steuert globale Entscheidungen, während die EMEA-Führung in London wichtige strategische Impulse setzt. Trotz dieser Stärke trifft der Rückzug aus Deutschland die betroffenen Regionen hart, denn sie verlieren wirtschaftliche Stabilität und industrielle Vielfalt.

Zudem zeigt sich, wie stark internationale Strategien lokale Strukturen beeinflussen. International Paper verfolgt eine klare Neuausrichtung, die Effizienz und Konzentration in den Vordergrund stellt. Der Konzern verstärkt damit seine globale Position, während in Deutschland erhebliche Lücken entstehen. Die Mischung aus Standortschließung, Arbeitsplatzabbau und Fusion verdeutlicht, wie tiefgreifend sich der Markt im Zuge internationaler Kräfteverschiebungen verändert.

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