RWE steigt aus Offshore-Windgeschäft in Frankreich aus

Der deutsche Energiekonzern RWE beendet sein Engagement im französischen Offshore-Windgeschäft. Im August informierte das Unternehmen die Belegschaft über den Rückzug. Der Schritt bedeutet einen Rückschlag für die Energiewende Frankreich, da ein international bedeutender Akteur seine Projekte aufgibt. Onshore-Projekte laufen dagegen unverändert weiter (revolution-energetique: 12.09.25).


Ausschreibungen und Projektvergabe ohne Erfolg

RWE konnte in Frankreich bei keiner Projektvergabe im Bereich Offshore-Windkraft punkten. Trotz wiederholter Teilnahme an Wettbewerben blieben die Zuschläge aus. Damit fehlte die Grundlage, um das Offshore-Windgeschäft im Land rentabel zu entwickeln. Zusätzlich belasteten finanzielle Risiken die Planung.

RWE steigt aus dem Offshore-Windgeschäft in Frankreich aus. Politische Unsicherheit und fehlende Projektvergabe bremsen Offshore-Windkraft
RWE steigt aus dem Offshore-Windgeschäft in Frankreich aus. Politische Unsicherheit und fehlende Projektvergabe bremsen Offshore-Windkraft

Die Unternehmensleitung zog die Konsequenz. Ohne ausreichende Erfolgschancen erschien ein Verbleib im französischen Offshore-Markt nicht sinnvoll. In Verbindung mit unklaren politischen Rahmenbedingungen entstand so die Entscheidung, sich aus diesem Bereich zurückzuziehen.

Politische Unsicherheit und Energiewende Frankreich

Die Energiepolitik in Frankreich erschwert Investitionen in erneuerbare Energien. Der Prozess um die Programmation Pluriannuelle de l’Énergie (PPE) kam nach dem Regierungssturz ins Stocken. Ohne verabschiedetes Dekret existieren keine belastbaren Ausbauziele. Das blockiert auch die Projektvergabe für den zehnten Offshore-Windkraft-Wettbewerb, da dieser die bisherigen Grenzen überschreiten würde.

Unternehmen wie RWE verlieren dadurch Planungssicherheit. Für Investoren bedeutet diese Lage, dass das Offshore-Windgeschäft in Frankreich kaum kalkulierbar bleibt.


Warnungen aus der Offshore-Windkraft-Branche

Schon im Vorjahr machte Pierre Peysson, Direktor Frankreich für Offshore-Windkraft bei RWE, deutlich: Ein „Moratorium auf Offshore-Windkraft wäre ein soziales Desaster, ein Verlust von Arbeitsplätzen und ein industrieller sowie energiewirtschaftlicher Irrweg“. Diese Einschätzung zeigt die Abhängigkeit der Branche von klaren politischen Entscheidungen.

Auch der Branchenverband Syndicat des énergies renouvelables (SER) teilte die Bedenken. Das Bündnis forderte konkrete Perspektiven für erneuerbare Energien. Investitionen stagnierten, weil klare Leitlinien fehlten. Das schwächt nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Energiewende Frankreich insgesamt.

Rückstand bei erneuerbare Energien verschärft sich

Frankreich hat bereits Mühe, die von der EU gesetzten Ziele einzuhalten. Der Ausstieg von RWE aus dem Offshore-Windgeschäft vergrößert den Rückstand. Andere Länder treiben Offshore-Windkraft konsequent voran, während Frankreich wichtige Chancen ungenutzt lässt.

Ohne neue Impulse gerät die Energiewende Frankreich weiter ins Hintertreffen. Fehlende Projektvergabe, politische Blockaden und Unsicherheit verhindern Investitionen in erneuerbare Energien. Der Rückzug von RWE zeigt, wie dringend stabile Rahmenbedingungen gebraucht werden, um Investoren im Offshore-Bereich zu halten.

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