Der größte russische Ölkonzern hat einen Gewinnanstieg gemeldet, obwohl er wegen des Krieges in der Ukraine mit Sanktionen belegt wurde. Einnahmen stiegen auch aufgrund des hohen Ölpreises um fast ein Drittel auf 86,7 Mrd. Dollar. Das alles, obwohl die EU hat 90 Prozent der russischen Ölimporte verboten, um Putin die Kriegskasse zu entziehen (dailymail, 15.09.2022)
Rosneft teilte mit, dass der Nettogewinn in der ersten Jahreshälfte um 13,1 % auf 7,2 Mrd. USD gestiegen sei, trotz „ungünstiger externer Faktoren“, wie z. B. der schlechten Wirtschaftslage in Russland.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Ölpreis nach Putins Invasion in die Höhe geschnellt ist. Der Preisanstieg ermöglichte es dem Unternehmen, mehr zu verdienen, obwohl die EU 90 Prozent der russischen Ölimporte verboten hat.
Rekordeinnahmen trotz Sanktionen
Dies spiegelte sich auch in den Einnahmen des Unternehmens wider, die um 32,5 Prozent auf 86,7 Milliarden Dollar stiegen. In einer Erklärung freute sich Rosneft-Chef Igor Setschin über „stabile Ergebnisse“ trotz „beispiellosen Drucks negativer externer Faktoren und unrechtmäßiger Sanktionen“.
In der Erklärung des Unternehmens heißt es, dass sich „der erhebliche Anstieg der Logistikkosten, die Erhöhung der Eisenbahntransporttarife (…) sowie die höheren Stromkosten“ negativ auf das Unternehmen auswirkten. Ebenso wie die „beispiellose Erhöhung des Leitzinses der Bank von Russland“. Der Leitzins betrug bis zu 20 Prozent und ist nun auf acht Prozent gesunken.
Rosneft hat in diesem Halbjahr 45,8 Millionen Tonnen Öl verarbeitet. Zudem erklärte das Unternehmen, dass seine Schulden seit Jahresbeginn um 12 Prozent gesunken sind. Außerdem gab das Unternehmen die „Entdeckung von zwei neuen Lagerstätten mit förderbaren Rohölreserven von 101,4 Millionen Tonnen“ im Bereich des gigantischen Projekts Vostok Oil in der Region Krasnojarsk in Sibirien bekannt.
„Der Bau der Anlagen des Vostok Oil-Projekts, mit dem 2021 begonnen wurde, wird wie geplant fortgesetzt“, heißt es weiter. Der russische Energieriese hatte zuvor angekündigt, dass er im Jahr 2024 mit der Kohlenwasserstoffproduktion im Wostok-Projekt beginnen wolle, wo er bis zum Beginn des nächsten Jahrzehnts bis zu 100 Millionen Tonnen pro Jahr fördern will.
Der Beginn des Jahres 2022 verlief für Rosneft nicht reibungslos. Nach Beginn der russischen Offensive stieg der britische Energiekonzern BP aus seiner 20-prozentigen Beteiligung an Rosneft aus.