Russische Hacker versuchen Blackout in der Ukraine auszulösen

Russische Hacker haben am 8. April versucht, in der Ukraine, mit einem gezielten Cyberangriff auf die Infrastruktur der Stromversorgung, einen landesweiten Blackout auszulösen. Der Angriff wird der Hackergruppe „Sandworm“ zugeordnet, der dem russischen Geheimdienst unterstehen soll.


Schadsoftware „Industroyer2“ sollte Umspannwerke lahmlegen

Der stellvertretende Energieminister der Ukraine, Farid Safarov, verkündete auf einer Pressekonferenz, dass man in der Lage war, den gezielten Hackerangriff erfolgreich abzuwehren. Die IT-Sicherheitsfirma Eset hat die Details des Angriffs untersucht und entsprechend zusammengefasst. Die Schadsoftware »Industroyer2« hätte demnach versucht, gezielt relevante Umspannwerke in der Ukraine lahmzulegen.

Russische Hacker versuchen, Blackout in der Ukraine auszulösen. Angriff mit Schadsoftware konnte aber abgewehrt werden
Russische Hacker versuchen, Blackout in der Ukraine auszulösen. Angriff mit Schadsoftware konnte aber abgewehrt werden

»Industroyer2« ist eine bisher unbekannte Variante der bereits bekannten »Industroyer«-Software. Diese hat schon im Jahr 2016 einen großflächigen Stromausfall in Kiew ausgelöst. Viktor Zhora, von der ukrainischen IT-Sicherheitsbehörde, sagte auf der Pressekonferenz: »Seit 2014 sind wir mit einer kontinuierlichen Aggression konfrontiert. Wir haben es dabei mit einem Gegner zu tun, der uns andauernd fordert«.

Schadsoftware bereits vor 2 Monaten eingeschleust

Laut den Untersuchungen sollen die Angreifer die Schadsoftware bereits vor mindestens zwei Monaten auf die Systeme gespielt haben. Danach hätten die Angreifer die Software Ende März auf den betroffenen Systemen einsatzbereit gemacht. Die ukrainische Sicherheitsbehörde wies darauf hin, dass die Schadsoftware auch noch mit speziellen Zusatzmodulen versehen war. Diese Zusatzmodule sollen demnach das Ziel gehabt haben, Spuren zu verwischen, um die Abwehr entsprechend zu erschweren.

Sowohl der komplexe Aufbau der eingeschleusten Software, als auch die lange Vorbereitungszeit deuten auf professionelle Angreifer hin, die sich auch mit den Systemen der im Energiesektor eingesetzten Steuerungen auskennen. Diese Indizien und auch aufgrund der Analyse des Codes und dessen Struktur sind sich die Experten von Eset sicher, dass es sich bei den Angreifern um die bekannte russische Hackergruppe »Sandworm« handelt. Nach Angaben von US-Ermittlern soll die russische Hacker-Gruppe „Sandworm“ zum russischen Militärgeheimdienstes gehören.


Blackout in der Ukraine gefährdet auch europäisches Stromnetz

Ein Angriff auf das ukrainische Stromnetz gefährdet allerdings auch das gesamte europäische Stromnetz. Das ukrainische Stromnetz wurde kurz nach Kriegsbeginn mit dem europäischen Stromnetz gekoppelt. Durch einen plötzlichen Ausfall kann es deshalb zu einer Kaskade von automatisierten Abschaltungen kommen, die durchaus auch einen Blackout in ganz Europa auslösen könnten.

Unsere Stromversorgung wird auch durch solche Hackerangriffe immer unsicherer. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Versorgung zusammenbricht. Bereiten Sie sich deshalb rechtzeitig auf einen langanhaltenden Stromausfall vor.

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