Rückrufaktion wegen Bremssystem: BMW kürzt Jahresziele drastisch

BMW reduziert seine Jahresziele deutlich. Ein zugekauftes Bremssystem sorgt für unerwartete Kosten und Rückrufaktionen. Zudem schwächelt das Geschäft in China. Das Unternehmen rechnet nun mit einem leichten Absatzrückgang. Zuvor hatte BMW ein leichtes Wachstum prognostiziert. Auch die Gewinnmarge im Autosektor wird auf sechs bis sieben Prozent geschätzt, statt der bisher erwarteten acht bis zehn Prozent. Der Name des betroffenen Zulieferers blieb zunächst ungenannt. Später gab Continental den Fehler bekannt.

An der Börse reagierten die Anleger schockiert. Die Aktien von BMW verloren über elf Prozent, und auch die Konkurrenten und Zulieferer verzeichneten Verluste. Es besteht die Befürchtung, dass auch andere Hersteller ähnliche Probleme melden könnten. „Vor allem bei Zulieferern sind die Absatzprognosen im Eimer“, erklärte ein Händler. Die Lage verschärft sich, da die Margen in der Branche niedrig sind und ein Verlust schnell droht. (ntv, 10.09.2024)


Rückruf betrifft Millionen Fahrzeuge

Mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge von BMW sind weltweit betroffen. Etwa 1,2 Millionen Fahrzeuge befinden sich bereits bei den Kunden. Dort kann eine Diagnose-Software den Fehler erkennen, der in einer Werkstatt behoben werden muss. Rund 320.000 Autos warten noch auf ihre Auslieferung. BMW rechnet mit zusätzlichen Kosten in einem hohen dreistelligen Millionenbereich. Der Absatz wird im zweiten Halbjahr sinken, da viele Fahrzeuge nicht an Kunden übergeben werden können.

BMW senkt Jahresziele aufgrund unerwarteter Kosten und Rückrufaktionen durch ein Bremssystem. Schwaches Geschäft in China verursacht Absatzrückgang.
BMW senkt Jahresziele aufgrund unerwarteter Kosten und Rückrufaktionen durch ein Bremssystem. Schwaches Geschäft in China verursacht Absatzrückgang.

Der Rückruf steht in Verbindung mit einem integrierten Bremssystem, das von einem Zulieferer stammt. Continental teilte mit, dass ein elektronisches Bauteil möglicherweise fehlerhaft arbeitet. In Einzelfällen könnte die Bremsleistung beeinträchtigt sein, doch die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsstandards werden weiterhin übertroffen. Vorsorglich hat Conti Rückstellungen in zweistelliger Millionenhöhe gebildet.


Auswirkungen auf den europäischen Automarkt

Die schlechten Nachrichten von BMW belasten den gesamten Automobilsektor in Europa. Auch die Aktien von Schaeffler, Mercedes-Benz und Volkswagen sind gefallen. Französische Zulieferer wie Valeo und Forvia erlitten ebenfalls Verluste. Der europäische Automobilindex gab um 3,6 Prozent nach.

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