Für die Herstellung von Solarzellen, Windkraftanlagen und Elektroautos benötigt die Industrie jede Menge spezielle Rohstoffe für die Energiewende. Einige davon sind bereits knapp. Auf viele davon haben einzelne Staaten beinahe ein Monopol. Dadurch entstehen neue Abhängigkeiten. Fachleute warnen schon vor den nächsten Abhängigkeiten. Alternative Förderstellen zu erschließen, ist langwierig und vor allem in der Bevölkerung unbeliebt.
Bedarf an speziellen Rohstoffen für die Energiewende vervielfacht sich
Die Folgen zur Förderung der benötigten Rohstoffe belasten oft Umwelt und Gesundheit. Mit dem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen steigt auch der Bedarf für Rohstoffe, die für die Energiewende benötigt werden. Nach Angaben in einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) benötigt man für eine moderne Photovoltaikanlage mehr als doppelt so viele metallische Rohstoffe, wie für ein Kohlekraftwerk der gleichen Leistung. Damit ist der Ausbau solcher Anlagen auch entsprechend ressourcenintensiver.
Versorgungslage für mehr als 20 Metalle kritisch
Die Deutsche Rohstoffagentur ließ den Rohstoffbedarf für die Energiewende im Jahr 2021 beziffern. Dabei wurde geprüft, welcher Metallbedarf durch den beschleunigten Ausbau von Wind- oder Solarenergie entsteht. So wird sich zum Beispiel der Bedarf für das Metall Neodym bis zum Jahr 2040 versechsfachen. Das Metall, aus der Gruppe der seltenen Erden, wird insbesondere für Permanentmagnete in Windkraftanlagen und Elektroautos benötigt. Bei weiteren 20 kritischen Metallen wird sich der Bedarf bei der Umsetzung der Energiewende ebenfalls vervielfachen. Die Metalle werden vornehmlich zur Herstellung von Elektrofahrzeugen, stationäre Stromspeicher, Solarzellen und für Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff benötigt.
Abhängigkeit vom Ausland noch höher als bei fossilen Brennstoffen
Mit dem wachsenden Bedarf nach diesen Rohstoffen entstehen neue Abhängigkeiten. Denn diese Rohstoffe sind meist sehr lokal begrenzt abbaubar und der Abbau und die Verarbeitung sogar auf einzelne Länder begrenzt. Mit den durch den Ukrainekrieg zunehmenden geopolitischen Spannungen könnten diese Rohstoffe extrem teuer oder eventuell sogar gar nicht mehr verfügbar werden.
Förderung in der EU durch Widerstand in der Bevölkerung und Umweltvorschriften erschwert
Um unabhängiger von entsprechenden Exporten zu werden, müsste die EU eigene Förderungen erschließen lassen. Entsprechende Rohstoffe wie Lithium wären auch in Europa verfügbar. Allerdings wehren sich verschieden Staaten wie Portugal oder Spanien dagegen. Der Widerstand in der Bevölkerung ist groß, denn niemand will, ein Bergwerk vor seiner Haustür haben. Zusätzlich verhinder hohe Umweltauflagen oft einen wirtschaftlichen Abbau.
Wenn sich die Lieferengpässe zunehmend auch auf die kritischen Rohstoffe auswirken, könnte der Energiewende kurzfristig eine massiver Dämpfer drohen.