China verändert die Welt der Roboter schneller, als westliche Industrie-Konzerne reagieren können. Die Automatisierung schreitet rasant voran, während Elektroautos und Hightech-Produktion westliche Wettbewerber alt aussehen lassen. Was einst als „Werkbank der Welt“ galt, kontrolliert nun die Zukunft der Fertigung – präzise, günstig und digital gesteuert (telegraph: 12.10.25).
Hightech-Fabriken ohne Menschen
In Chinas neuen Fabriken übernehmen Roboter nahezu jede Aufgabe. Förderbänder laufen ohne Unterbrechung, Maschinen montieren Autos und Elektronik komplett selbstständig. Andrew Forrest von Fortescue berichtet von Produktionshallen, in denen Fahrzeuge wie von Geisterhand entstehen. Kein Arbeiter steht an der Linie, alles funktioniert automatisch.

Auch Greg Jackson von Octopus beschreibt „dunkle Fabriken“, in denen Maschinen in völliger Dunkelheit arbeiten. Nur wenige Ingenieure beobachten die Abläufe. Diese Automatisierung hat China in eine neue Ära katapultiert: weg von Billigwaren, hin zur Technologieführerschaft in Industrie, Elektroautos und präziser Robotik.
Roboter als Kern der chinesischen Strategie
Die Regierung in China fördert systematisch jede Form der Automatisierung. Subventionen, Steuererleichterungen und lokale Programme beschleunigen den Einsatz von Robotern. Laut der Internationalen Föderation für Robotik zählt das Land über zwei Millionen Einheiten – zehnmal mehr als vor zehn Jahren.
Mit 567 Robotern pro 10.000 Beschäftigte liegt China weit vor Deutschland oder Großbritannien. Dieser Vorsprung sichert technologische Unabhängigkeit und kompensiert den demografischen Rückgang. Experte Rian Whitton betont, dass Automatisierung nicht nur Kosten senkt, sondern auch strategische Stabilität schafft.
Westliche Industrie unter Druck
Während China auf Tempo und Innovation setzt, verlieren westliche Hersteller an Boden. Chinesische Elektroautos verdrängen in Europa etablierte Marken. In Großbritannien überholte BYD bereits Mini und Land Rover. Ihre Fahrzeuge kombinieren niedrige Preise mit moderner Technik und luxuriösem Innenraum.
Mike Hawes vom SMMT hebt hervor, dass chinesische Unternehmen Modelle doppelt so schnell entwickeln wie europäische. Diese Dynamik verändert die gesamte Industrie-Landschaft. Der Fortschritt bei Robotern und Automatisierung zwingt traditionelle Produzenten zu einem radikalen Umdenken.
Europas Rückstand in der Automatisierung
Ökonomen wie Sander Tordoir sehen die Zukunft der europäischen Industrie in mehr Robotern und digitaler Fertigung. Nur so lasse sich die Produktivität halten. Doch in Großbritannien entstehen jährlich nur wenige tausend neue Anlagen. Staatliche Programme bleiben wirkungslos.
Whitton fordert, Investitionen in reale Technik statt in spekulative Projekte wie grünen Wasserstoff zu lenken. Maschinen, Roboter und smarte Systeme hätten einen weit höheren Nutzen für Wirtschaft und Beschäftigung. Ohne konsequente Automatisierung drohe der Verlust ganzer Industriezweige.
Ohne Roboter keine Zukunft
Die Erfahrung zeigt: Länder mit höherem Automatisierungsgrad sichern mehr Arbeitsplätze. Regionen, die Modernisierung vermeiden, verlieren ganze Produktionsketten. China demonstriert eindrucksvoll, wie Technologiepolitik Wohlstand schafft. Während Europa diskutiert, handeln dort Ingenieure – und die Roboter übernehmen längst das Kommando.
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