In Chongqing ereignete sich am 6. August 2025 ein spektakulärer Robotaxi-Unfall. Ein selbstfahrendes Fahrzeug von Baidu des Robotaxi-Diensts Apollo stürzte in eine abgesicherte Baustellengrube. Die einzige Passagierin blieb unverletzt. Anwohner setzten eine Leiter ein, um sie aus dem Wagen zu holen. In sozialen Medien kursieren Videos, die den Wagen am Grund der Grube zeigen. Trotz deutlicher Absperrungen fuhr das Robotaxi direkt in den Gefahrenbereich. Der Auslöser für dieses Fehlverhalten ist bislang unbekannt (gulfnews: 11.08.25).
Baidus Robotaxi-Dienst im Fokus
Apollo Go gilt als einer der größten Robotaxi-Dienste in China. Der Service transportiert Fahrgäste in Metropolen wie Wuhan, Peking und Chongqing. Zusätzlich verfolgt Baidu ehrgeizige Expansionspläne durch Kooperationen mit Uber und Lyft. Auch ein Markteintritt in Deutschland ist geplant. Der Vorfall in Chongqing erhöht den Druck auf das Unternehmen erheblich.

Das Thema Sicherheit autonomer Fahrzeuge sorgt seit Monaten für Diskussionen. Auch Pony.ai geriet dieses Jahr in die Schlagzeilen, als eines seiner Fahrzeuge in Peking Feuer fing. Der Vorfall geschah während Wartungsarbeiten und ohne Passagiere, löste jedoch eine breite Debatte aus.
Rasante Technik, langsame Regulierung
Der Markt für autonomes Fahren in China wächst mit hohem Tempo. Firmen testen ihre Systeme in klar abgegrenzten Stadtgebieten und befördern bereits zahlende Kunden. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen können mit dieser Dynamik kaum mithalten. Fachleute sehen darin ein Risiko, da unklare Zuständigkeiten und fehlende Standards die Sicherheit beeinträchtigen.
Der Unfall zeigt, dass selbst modernste Systeme wie ein Robotaxi in komplexen Situationen versagen können. Fehlerhafte Sensoren, veraltete Kartendaten oder unübersichtliche Baustellen zählen zu den denkbaren Ursachen.
Baidus Schweigen nährt Spekulationen
Bis zum 8. August gab es keine Stellungnahme von Baidu. Unklar bleibt, warum das Navigationssystem versagte. Branchenbeobachter rechnen mit einer internen Untersuchung und technischen Anpassungen.
In chinesischen Foren wird über mögliche Defekte oder mangelhafte Datenaktualisierung spekuliert. Diese Diskussionen verdeutlichen, wie eng die öffentliche Akzeptanz an das Vertrauen in die Robotaxi-Technologie gebunden ist.
Zukunft des autonomen Fahrens unter Beobachtung
Die chinesische Regierung unterstützt die Branche weiterhin durch Förderprogramme. Gleichzeitig steigt der Druck, strengere Sicherheitsauflagen festzulegen. Jede weitere Panne könnte zu deutlich schärferen Vorschriften führen.
Für Baidu steht viel auf dem Spiel. Das Vertrauen der Nutzer entscheidet über den Erfolg im In- und Ausland. Ein weiterer Unfall dieser Art könnte die geplante Expansion, vor allem nach Europa, massiv erschweren. In Märkten wie Deutschland hängt die Akzeptanz eines Robotaxi-Dienstes unmittelbar von einem makellosen Sicherheitsnachweis ab.
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