Reinhardswald – Bau einer illegalen Asphaltstraße für Windpark sorgt für Skandal

Im Windpark Reinhardswald sorgt der Bau einer illegalen Asphaltstraße für erheblichen Streit. Trotz fehlender Genehmigung zieht sich ein breites Band durch den Wald. Der Verein Pro Märchenland hat Strafanzeige gestellt und fordert einen sofortigen Baustopp. Kritiker warnen vor gravierendem Umweltschaden in den Trinkwasserschutzzonen.


Asphaltstraße ohne Genehmigung

Statt der erlaubten Schotterwege liegt nun eine mehrere Meter breite Asphaltstraße am Langenberg und Hahneberg. Der Bau steht in direktem Zusammenhang mit dem Windpark Reinhardswald. Zwar reichte der Betreiber im Mai einen Antrag auf zeitweilige Asphaltierung ein, doch dieser war zum Start der Arbeiten noch nicht entschieden.

Illegale Asphaltstraße im Reinhardswald für Windpark gebaut - Strafanzeige, Baustopp und Umweltschaden im Schutzgebiet
Illegale Asphaltstraße im Reinhardswald für Windpark gebaut – Strafanzeige, Baustopp und Umweltschaden im Schutzgebiet

Das Regierungspräsidium Kassel hat daraufhin ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Eine Strafe von bis zu 50.000 Euro droht. Obwohl die Genehmigung wahrscheinlich erscheint, könnte ein Rückbau verlangt werden, falls die Behörde die Maßnahme doch nicht genehmigt.

Strafanzeige wegen gravierender Verstöße

Der Verein Pro Märchenland sieht in der Asphaltstraße einen schweren Rechtsbruch und wandte sich an die Staatsanwaltschaft Kassel. In der Anzeige ist von „gravierenden Verstößen beim Bau des Windparks Reinhardswald“ die Rede. Die Eingriffe betreffen auch empfindliche Trinkwasserschutzzonen und bergen laut Kritikern ein hohes Risiko für Umweltschäden.

Aus diesem Grund verlangt Pro Märchenland einen sofortigen Baustopp. Die Kombination aus Ordnungswidrigkeitsverfahren und Strafanzeige bringt die Betreiber massiv unter Druck.


Rechtfertigung der Betreiber

Windpark-Initiator Ralf Paschold argumentiert, die Asphaltstraße sei aus Sicherheitsgründen notwendig. Auf den steilen Passagen könnten die Schwertransporte sonst kaum sicher bremsen. Außerdem müssten wassergebundene Wege regelmäßig repariert werden, was den Baufortschritt erheblich beeinträchtige.

Paschold betont, dass die Straße nach einem Jahr wieder zurückgebaut werden soll. Ob diese Ankündigung umgesetzt wird, hängt jedoch vom Verlauf der Verfahren ab. Ein behördlicher Negativentscheid könnte den verpflichtenden Rückbau erzwingen.

Zukunft des Windparks Reinhardswald bleibt offen

Das Regierungspräsidium Kassel signalisiert Verständnis für die betrieblichen Argumente, verweist jedoch auf die rechtliche Lage. Solange keine endgültige Genehmigung vorliegt, gilt die Asphaltstraße als unzulässig. Ein Baustopp kann daher jederzeit greifen.

Die Gemengelage aus Strafanzeige, drohendem Bußgeld und der Gefahr eines massiven Umweltschadens macht das Projekt zum Politikum. Der Windpark Reinhardswald steht an einem entscheidenden Wendepunkt. (KOB)

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