Die Politik reagiert mit Überraschung und Sorge auf die drastischen Erhöhungen der Krankenkassenbeiträge. Klar ist seit dieser Woche: Millionen Versicherte müssen sich auf deutlich höhere Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) 2025 einstellen. Die Knappschaft hebt den Zusatzbeitrag von 2,7 auf beispiellose 4,4 Prozent an, die KKH von 3,28 auf 3,78 Prozent. Die Techniker Krankenkasse (TK), die größte Kasse Deutschlands, verdoppelt den bisher niedrigen Zusatzbeitrag für ihre knapp 12 Millionen Versicherten sogar von 1,2 auf 2,45 Prozent (hna: 26.12.24).
Krankenkassenbeiträge 2025: Oft teurer als erwartet
Eine Finanztip-Auswertung offenbart, dass die drei genannten Kassen keinen Einzelfall darstellen. Unter den ersten 43 Kassen, die ihre Beiträge für das kommende Jahr bekannt gegeben haben (Stand 19.12.), bleibt kaum eine unter dem von Bundesgesundheitsministerium erwarteten Durchschnitt von 2,5 Prozent.
Die meisten landen darüber, oft deutlich. Der tatsächliche Durchschnitt könnte also über 2,5 Prozent liegen.
HKK, TK und Audi-BKK bleiben Finanztip-Empfehlungen
Trotz massiver Erhöhungen gibt es Kassen, bei denen die Versicherten noch härter getroffen werden. Beispiele wie die Knappschaft (4,4 Prozent), BKK Pfalz (3,9 Prozent) und KKH (3,78 Prozent) zeigen, dass 2025 extreme Preisunterschiede erwartet werden. Deshalb bleiben HKK, TK und Audi BKK auch 2025 Empfehlungen von Finanztip. Im großen GKV-Vergleich Anfang 2025 werden weitere Empfehlungen folgen.
28 Kassen haben 2024 mitten im Jahr erhöht
Schon 2024 zeigten sich die Dramatik der Situation klar: 21 Kassen lagen über den für 2025 erwarteten 2,5 Prozent. Dies, weil 28 Kassen ungewöhnlich während des laufenden Jahres ihre Beiträge erhöht haben, manche sogar mehrfach. Der Druck durch demografischen Wandel, teure Medikamente und Behandlungskosten sowie neue Gesetze und Reformen lässt sich hier klar ablesen.
Diese Krankenkassen erhöhen besonders heftig
Die Knappschaft hat die höchste Erhöhung: Von 2,7 auf 4,4 Prozent. Für Angestellte (Steuerklasse I, keine Kinder, keine Kirchensteuer) mit einem Bruttoeinkommen von 4.000 Euro pro Monat bedeutet das 2025 rund 23 Euro weniger im Monat bzw. 281 Euro weniger im Jahr. Bei einem Monatsbrutto von 5.000 Euro sind es rund 28 Euro weniger im Monat bzw. 333 Euro im Jahr. Ein Wechsel der Krankenkasse kann sich also lohnen.
Wechsel der Krankenkasse lohnt sich oft mehr denn je
Angestellte teilen den Zusatzbeitrag mit ihrem Arbeitgeber, ebenso wie den Pflegebeitrag und den allgemeinen GKV-Beitrag (14,6 Prozent). Dennoch sind die Erhöhungen spürbar. Selbstständige tragen die Beiträge allein, was die Belastung erhöht. Ein Wechsel der Krankenkasse könnte in diesem Winter finanziell entlastend sein. Laut einer Finanztip-Umfrage fühlt sich 2024 jeder Dritte gesetzlich Versicherte finanziell belastet.
Schon jetzt Krankenkasse wechseln?
Wenn Sie eine Erhöhung erhalten haben, prüfen Sie eine Kasse mit günstigeren Konditionen. HKK, TK und Audi BKK sind auf jeden Fall Empfehlungen für 2025. Der Wechsel kann online erfolgen, informieren Sie nur Ihren Arbeitgeber. Aber sollten Sie jetzt wechseln oder bis Januar warten? Noch nicht alle Beiträge sind bekannt, es könnten noch bessere Konditionen kommen. Sie haben bis März, wenn Sie vor Jahresende wechseln, und können Ihren Wechsel widerrufen, solange die Kündigungsfrist bei der alten Kasse läuft.
Finanztip zeigt Ihnen die besten Krankenkassen 2025
Es ist einfacher, bis Anfang Januar zu warten, um den Gesamtüberblick zu haben. Gute und günstige Kassen bieten auch Bonusprogramme und Zusatzleistungen. Finanztip analysiert bereits die Kassen, das Ergebnis mit neuen Empfehlungen kommt Anfang Januar. Bleiben Sie mit der laufend aktualisierten Tabelle auf dem Laufenden. Und denken Sie zweimal darüber nach, ob ein Wechsel zur privaten Krankenversicherung (PKV) sinnvoll ist, da auch dort 2025 steigende Beiträge erwartet werden.
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