Wladimir Putin setzt darauf, dass die Energiewende in Europa scheitern wird und baut mit der „Kohlestrategie 2035“ die Kohleförderung in Russland aus.
Immer mehr Staaten wollen in den nächsten Jahren klimaneutral werden und schalten ihre Kohlekraftwerke ab. So will z.B. Portugal bis Ende 2021 alle Kohlekraftwerke vom Netz nehmen. Auch in Deutschland werden 2021 mehrere Kraftwerke abgeschaltet. und weitere werden in den nächsten Jahren folgen. Das Defizit der europäischen Stromversorgung steigt bei ungünstigen Verhältnissen für Wind- und Solaranlagen von Jahr zu Jahr weiter an. Das sieht man auch daran dass immer mehr Strom aus dem Ausland importiert wird.
Durch die Abschaltung von immer mehr konventionellen Kraftwerken fallen die Preise für Kohle. Damit lohnt sich die Förderung bald nicht mehr überall und die Förderung wird dort wo es sich nicht mehr lohnt eingestellt.
Regelenergie können nur konventionelle Kraftwerke erzeugen
Mit der „Kohlestrategie 2035“ setzt Putin auf ein scheitern der Energiewende und baut die russischen Fördermengen aus, denn wenn es so weiter geht wird Russland bald der einzige Produzent am Markt sein. Man mag zu Putin stehen wie man will, aber so ganz falsch ist diese Strategie nicht. Die Strategie ist riskant, aber nach dem ersten großen Blackout in Europa wird die Politik nicht mehr anders können als stillgelegte Steinkohlekraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Nur diese werden in der Lage sein ausreichend Regelenergie zur Verfügung zu stellen. Die Alternative wären neue Gaskraftwerke aber bis diese genehmigt und gebaut sind dauert das Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte. Wie knapp wir dieses Jahr bereits an einem Blackout waren, haben wir in unseren Artikeln „Blackout in Europa in letzter Sekunde verhindert“ und „Frankreich kurz vor Blackout“ beschrieben.
Hoher volkswirtschaftlicher Schaden durch Blackout
Der volkswirtschaftliche Schaden eines mehrtägigen Blackouts wird den des Corona-Lockdown um ein Vielfaches übertreffen. Außerdem wird es nicht gelingen, wie bei Corona, die Bevölkerung ruhig zu halten, denn die Folgen eines Blackouts trifft alle gleichermaßen hart. Nach einem europaweiten Blackout werden die Preise für Kohle deutlich steigen und es wird chaotische Zustände bei der Verteilung geben. Die Beschaffungssituation für den Corona-Impfstoff ist da ein Paradebeispiel. Bei den Impfstoffen bekommt man tausende von Impfdosen in einem LKW unter und kann diese relativ schnell transportieren. Um ein Kohlekraftwerk zu betreiben benötigt man aber mehrere Eisenbahnwagons oder Schiffsladungen in kürzester Zeit und muss diese über große Strecken transportieren. Es wird Monate dauern bis diese Lieferketten stehen.
Lernen aus Corona-Lockdown
Denken Sie an den ersten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres. Im Nu waren die Supermärkte leer, es gab weder Toilettenpapier noch Teigwaren, ganz zu schweigen von Mund-Nasen-Schutzmasken. Ein mehrtägiger Blackout ist noch einmal eine andere Dimension. Wenn man überhaupt noch etwas kaufen kann, denn die Kassen in den Geschäften funktionieren ja auch nur mit Strom, wird der Ausverkauf spätestens nach einem Tag erfolgt sein. Wichtige Dinge wie Kerzen, Taschenlampen, Batterien und vor allem Lebensmittel werden sehr schnell vergriffen sein. Außerdem bleibt der Nachschub aus, denn aus den Zapfstellen der Tankstellen kommt kein Treibstoff und der Lieferverkehr kommt vollständig zum erliegen. Selbst wenn die Stromversorgung wieder funktioniert wird es Tage dauern bis die Supermärkte wieder gefüllt sind.