In Schweden häufen sich die Pleiten in der Windkraftbranche. Zahlreiche Betreiber rutschen ins Minus, weil Billigstrom die Kalkulation zerstört. Gleichzeitig lasten hohe Schulden auf den Projekten, sodass auch internationale Investoren an Vertrauen verlieren. Damit wächst die Gefahr für die gesamte europäische Energiewende (deutsche-wirtschafts-nachrichten: 27.08.25).
Unternehmen von Pleiten bedroht
Das Vorzeigeprojekt Markbygden Ett steckt tief in der Krise. Ein Vergleich mit Hydro bringt zwar eine Kompensation, doch der enorme Schuldenberg bleibt bestehen. Die Gefahr weiterer Insolvenzen ist groß. Auch beim Park Aldermyrberget führten Preisbindungen zu Insolvenzen. Dort suchen nun Investoren nach Möglichkeiten für eine Übernahme, während die Anlagen trotz Billigstrom nur noch Verluste erzeugen.

Överturingen zeigt ein ähnliches Bild. Betreiber Cloud Snurran beendete den Vertrag mit Hydro, weil die vereinbarten Lieferungen ausblieben. Zwar lockert dieser Schritt die Preisfessel, doch die Finanzierung hängt weiter an einem seidenen Faden. Kleinere Betreiber wie Kalix Wind gingen bereits in die Pleite, und Experten warnen vor einer Kettenreaktion im Sektor.
Pleiten als Risiko für Europa
Die Entwicklung birgt systemische Risiken für Europa. Schweden liefert einen hohen Anteil an grüner Energie, doch Billigstrom aus Überproduktion drückt die Gewinne ins Bodenlose. Mit steigenden Zinsen und wachsender Unsicherheit verlieren viele Investoren das Interesse. Gleichzeitig machen fehlende Netzkapazitäten die Einspeisung noch komplizierter.
Weil immer mehr Projekte unter Schulden leiden, drohen noch mehr Insolvenzen. Dieser Trend gefährdet die Stabilität des Strommarkts und erhöht die Abhängigkeit von fossilen Quellen. Für Verbraucher bedeutet das stärkere Preisschwankungen und weniger Versorgungssicherheit.
Ein Windkraftsektor am Scheideweg
Schwedens Politik setzt auf eine Balance aus Atomkraft und erneuerbaren Quellen. Doch Verzögerungen im Ausbau verschärfen die Unsicherheit. Ohne Reformen bei Genehmigung, Netzplanung und Finanzierung droht eine Welle neuer Pleiten, die die Branche nachhaltig schwächt.
Nur durch klare Regeln kann das Vertrauen von Investoren zurückkehren. Werden die Schulden nicht reduziert und die Preise stabilisiert, bleibt der Sektor von Billigstrom-Erlösen erdrückt. So steht Schwedens Windkraft an einem entscheidenden Wendepunkt mit Folgen für ganz Europa.
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