Pleiten, Pech und Pannen – Wasserstoffzüge der Taunusbahn wieder durch Dieselloks ersetzt

Technische Probleme, Zugausfälle und Schienenersatzverkehr: Die Wasserstoffzüge der Taunusbahn sorgen seit Monaten für Ärger. Nun greift der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) durch. Als Konsequenz schickt der RMV weitere defekte Fahrzeuge zum Hersteller Alstom zurück. Stattdessen fahren auf der Linie RB 15 (Bad Homburg – Brandoberndorf) seit Ende Januar wieder Dieselzüge. Die Entscheidung soll die Stabilität im Bahnverkehr wiederherstellen (hessenschau: 28.01.25).


Ersatzfahrzeuge bis Ende 2025 im Einsatz

Die Maßnahme betrifft 16 Leihfahrzeuge, die vorerst auf der Linie RB 15 verkehren. Ziel ist es, die Wasserstoffzüge einer umfassenden Überholung zu unterziehen. Nach Angaben des RMV übernimmt Alstom die Kosten für die Anmietung der Dieselzüge. Auf der Strecke zwischen Friedberg und Friedrichsdorf (RB 16) fahren bereits Dieselzüge als Ersatz. Auf der Linie RB 12 (Königstein – Frankfurt) bleiben die Wasserstoffzüge jedoch weiterhin im Einsatz.

Wieder Probleme mit den Wasserstoffzügen der Taunusbahn - der Rhein-Main-Verkehrsverbund zieht Reißleine und setzt wieder Dieselloks ein
Wieder Probleme mit den Wasserstoffzügen der Taunusbahn – der Rhein-Main-Verkehrsverbund zieht Reißleine und setzt wieder Dieselloks ein

Laut RMV sei dieser Schritt notwendig, um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Der Hersteller Alstom arbeite derzeit daran, die fehleranfälligen Bauteile zu verbessern. Der Austausch der betroffenen Komponenten soll die langfristige Einsatzfähigkeit der Züge sichern.

Ursprünglich größtes Wasserstoff-Projekt weltweit

Mit großen Erwartungen startete das Projekt im Dezember 2022. Geplant war der Einsatz der weltweit größten Wasserstoffzug-Flotte bei der Taunusbahn. Doch Probleme traten früh auf. Bereits zum Start konnte Alstom nicht die zugesagte Anzahl an Fahrzeugen liefern. In den folgenden Monaten häuften sich technische Defekte. Als Folge mussten Notfahrpläne eingeführt und Schienenersatzverkehre eingerichtet werden.

Um den Betrieb zu stabilisieren, entschied der RMV Ende 2024, verstärkt auf Dieselzüge zu setzen. Diese Fahrzeuge sollen bis Ende 2025 als Übergangslösung dienen. Das Ziel bleibt jedoch die Rückkehr zu einem vollständig wasserstoffbetriebenen Betrieb.


Forderungen des RMV an den Hersteller

„Alstom muss das kommende Jahr intensiv nutzen, um die Flotte endlich dauerhaft zuverlässig fit zu bekommen“, erklärte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat bereits Ende 2024. Der Druck auf den Hersteller ist groß. Eine zuverlässige Wasserstoffflotte gilt als wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität. Die Erwartungen der Fahrgäste und des RMV bleiben hoch.

Alstom hat zugesagt, die kommenden Monate für die Generalüberholung der Wasserstoffzüge zu nutzen. Ziel sei es, technische Schwachstellen zu beseitigen und die Fahrzeuge auf einen langfristig stabilen Betrieb vorzubereiten.

Fazit: Fokus auf Stabilität im Betrieb

Mit der vorübergehenden Rückkehr zu Dieselzügen setzt der RMV auf Verlässlichkeit. Die Wasserstoffzüge werden nicht aufgegeben, sondern umfassend modernisiert. Bis Ende 2025 sollen die überholten Fahrzeuge schrittweise wieder in den Betrieb integriert werden. Die Maßnahme zeigt, dass nachhaltige Technologien weiterhin Herausforderungen mit sich bringen. Der langfristige Erfolg hängt nun maßgeblich vom Engagement des Herstellers ab.

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Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 20:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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