Philip Morris beendet Produktion in Deutschland

Die Nachfrage nach Zigaretten sinkt seit Jahren in Europa. Aus diesem Grund beendet der Marlboro-Hersteller Philip Morris die Produktion in Deutschland. Betroffen sind die Werke in Berlin und Dresden, in denen das Unternehmen bislang Tabakprodukte herstellte. Rund 372 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Die Unternehmensleitung strebt mit den Betriebsräten und Sozialpartnern „faire und sozial verträgliche Lösungen“ für die Beschäftigten an. Das Unternehmen traf eine endgültige Entscheidung zur Produktionsschließung, nachdem es alle Optionen zur Anpassung an die Marktentwicklung gründlich geprüft hatte. In Berlin endet die Produktion in der ersten Jahreshälfte 2025, gefolgt von Dresden im Sommer des gleichen Jahres (manager-magazin: 29.10.24).


Ein stetiger Rückgang der Nachfrage

Der Konzern begründet den Schritt mit der seit Jahren abnehmenden Nachfrage nach Zigaretten und Tabakprodukten in Europa. Diese Entwicklung zwingt Philip Morris dazu, seine Geschäftsstrategien zu überdenken und die Effizienz der Standorte regelmäßig zu prüfen.

Tabakkonzern Philip Morris stellt Produktion in Deutschland ein. Die Werke in Berlin und Dresden werden 2025 geschlossen
Tabakkonzern Philip Morris stellt Produktion in Deutschland ein. Die Werke in Berlin und Dresden werden 2025 geschlossen

Jan Otten, Managing Director von Philip Morris, der die Verantwortung für die Werke in Deutschland trägt, betont die Notwendigkeit, auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. „Schwierige, aber notwendige Entscheidungen sind unvermeidlich, um sich den aktuellen Gegebenheiten anzupassen“, so seine Einschätzung. In dieser herausfordernden Phase soll der Fokus auf der Unterstützung der Mitarbeitenden liegen, die von der Veränderung betroffen sind.

Traditionsmarken und weltweite Anpassungen

Philip Morris International führt unter anderem die bekannten Marken Marlboro, L&M und Chesterfield. Die deutschen Niederlassungen des Konzerns befinden sich in Gräfelfing bei München und beschäftigen insgesamt etwa 1400 Personen. Die Schließung der Werke in Berlin und Dresden ist Teil einer strategischen Anpassung, die das Unternehmen weltweit vornimmt. Der Rückgang des klassischen Zigarettenkonsums hat Philip Morris zu einer Neuausrichtung veranlasst, die neben der Aufgabe einiger Produktionsstätten auch eine verstärkte Fokussierung auf alternative Produkte wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer umfasst. Der Tabakkonzern verfolgt damit das Ziel, seinen Marktanteil in Zukunft vor allem durch rauchfreie Alternativen zu sichern.

Reaktionen und politische Resonanz

Die Entscheidung des Unternehmens stößt auch in der Politik auf Beachtung. Der Dresdner Bundestagsabgeordnete Markus Reichel (CDU) zeigt sich über die bevorstehende Schließung enttäuscht. „Hier in Dresden endet damit eine lange Tradition“, äußerte er in einem offiziellen Statement. Dresden hat eine lange Geschichte in der Zigarettenproduktion, die eng mit der kulturellen und industriellen Entwicklung der Region verbunden ist. Reichel gibt zu bedenken, dass die Vermeidung einer Schließung nach seiner Auffassung möglicherweise noch nicht ausreichend geprüft wurde.


Blick in die Zukunft: Fokus auf nachhaltige Alternativen

Während die klassische Zigarette in Europa immer weniger gefragt ist, treibt Philip Morris verstärkt die Entwicklung von rauchfreien Produkten voran. Diese sollen die Gesundheit der Verbraucher weniger stark belasten und dennoch ein Genussmittel darstellen. Der Tabakkonzern verfolgt dabei eine doppelte Strategie: Zum einen wird die Produktion herkömmlicher Zigaretten reduziert, zum anderen werden in neue Produkte investiert, die den veränderten Konsumgewohnheiten der Bevölkerung besser entsprechen sollen. Philip Morris plant, durch diese Maßnahmen langfristig profitabel zu bleiben und seinen Beitrag zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten zu leisten. Die Werke in Deutschland hatten zuletzt eine zentrale Rolle in der Produktion klassischer Tabakprodukte, doch die strategische Neuausrichtung zwingt nun auch den Traditionshersteller, seine Struktur anzupassen.

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