In der bayerischen Stadt Plattling geht eine lange Ära der Industrie zu Ende. Die Papierfabrik in Plattling stellt ihre Produktion ein. In der dortigen Papierfabrik wurde die letzte Papierrolle hergestellt, bevor das Werk des finnischen Konzerns UPM endgültig stillgelegt wird. Mit der Schließung verlieren gut 500 Beschäftige von UPM und dem Serviceunternehmen Valmet ihren Arbeitsplatz (BR: 20.11.23).
Das Ende einer Ära: Papierfabrik schließt in Plattling wegen dramatischer Nachfrageeinbrüche und hoher Energiekosten
Die Schließung der Papierfabrik markiert zweifellos das Ende einer Ära in Plattling. Über viele Jahrzehnte hinweg war die Produktion von Papier ein wichtiger wirtschaftlicher Motor in der Region. Die Fabrik war nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber, sondern auch ein Symbol für die industrielle Entwicklung in dieser ländlichen Gegend. Doch die Zeiten haben sich geändert, und die Herausforderungen der modernen Wirtschaft haben ihren Tribut gefordert. Dieses Ende stellt einen tiefgreifenden Wandel in der lokalen Wirtschaft dar.
Der Konzern gibt als Begründung für die Schließung der Papierfabrik in Plattling unter anderem stark rückläufige Papier-Nachfrage und hohe Energiekosten an. Bis zuletzt hat die Fabrik in Plattling etwa 600.000 Tonnen Papier hergestellt. Diese Papierproduktion wurde von Verlagen für Produkte wie Fernsehzeitschriften und Hochglanzmagazine genutzt.
Mitarbeiter der Papierfabrik in Plattling verlieren mehr als nur ihren Arbeitsplatz
Die Stimmung unter den Mitarbeitern ist äußerst emotional, wie der Betriebsratsvorsitzende Helmut Faber dem BR mitteilte. Besonders der Moment, wenn die letzte Papierrolle hergestellt wird, berührt die Mitarbeiter zutiefst. Viele Mitarbeiter haben hier jahrelang gearbeitet, und diese Maschine war ein bedeutender Teil ihres Arbeitslebens.
Helmut Faber betont, dass die Mitarbeiter nicht nur ihre Arbeit verlieren, sondern auch einen wichtigen Teil ihrer Identität. Die Papierfabrik in Plattling war mehr als nur ein Ort zum Arbeiten. Sie war ein Ort, an dem Menschen ihre Fähigkeiten und ihr Wissen eingebracht haben, um hochwertiges Papier herzustellen. Die Schließung hinterlässt eine große Lücke, nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in den Herzen der Mitarbeiter.
Schließung der Papierfabrik in Plattling: Auswirkungen auf Mitarbeiter und Waldbesitzer
Für die UPM-Beschäftigten gibt es einen Sozialplan ausgearbeitet, den Helmut Faber als verantwortungsvoll bezeichnete. Der Plan beinhaltet Zusatzzahlungen, Altersteilzeitregelungen und die Möglichkeit einer Transfergesellschaft. Faber hofft, dass jeder Mitarbeiter seinen eigenen Weg finden wird. Der Übergang in neue berufliche Perspektiven wird sicherlich nicht einfach sein, aber die Unterstützung durch den Sozialplan ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Die Schließung der Papierfabrik in Plattling hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die UPM-Beschäftigten und die Servicegesellschaft Valmet, sondern betrifft auch die Waldbesitzer in Bayern. Jährlich hat die Papierfabrik in Plattling rund eine Viertelmillion Festmeter Holz verarbeitet. Nun müssen die Forstbetriebe nach neuen Abnehmern suchen. Dies stellt eine Herausforderung dar, da die Papierfabrik in Plattling ein großer Abnehmer für das Holz aus der Region war. Die Waldbesitzer müssen nun ihre Strategien überdenken und alternative Märkte finden, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Insgesamt hinterlässt die Schließung der Papierfabrik in Plattling tiefe Spuren in der Region. Es ist das Ende einer Ära, aber auch der Beginn eines neuen Kapitels, in dem die Menschen vor Herausforderungen stehen und nach Möglichkeiten suchen, sich neu zu erfinden und die Wirtschaft der Region wiederzubeleben. Die Erinnerungen an die Papierfabrik werden bleiben, aber die Zukunft hält hoffentlich neue Chancen bereit.
Lesen Sie auch:
- Ökonomen der Commerzbank widersprechen Habecks Wirtschaftsprognose
- Habeck in der Kritik: 60-seitiges Dokument zeigt Fehler in der Wirtschafts- und Energiepolitik auf
- Deutschlands Klimaziele gefährden Industrie und Wirtschaft: Studie warnt vor Standortnachteil
- Habecks Industriestrategie – planlos ins wirtschaftliche Fiasko