Die OPEC erwartet eine steigende Ölnachfrage bis 2045, obwohl Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung ergriffen werden sollen. Ihr aktueller Jahresbericht, der am Montag veröffentlicht wurde, prognostiziert eine Nachfrage von voraussichtlich 116 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2045, was einem Anstieg von 16,5 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Dies wirft Fragen zur Balance zwischen dem steigenden Energiebedarf und Umweltschutzzielen auf. OPEC-Generalsekretär Haitham Al Ghais betont die Wichtigkeit von Investitionen in die Ölproduktion, um dieser Nachfrage gerecht zu werden. Dies steht jedoch im Kontrast zu Forderungen von Umweltschutzgruppen, die einen schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen fordern, um die Klimaziele zu erreichen. Die Diskrepanz zwischen diesen Ansichten unterstreicht die laufende Debatte über die Zukunft der Energieerzeugung und die Notwendigkeit einer ausgewogenen Lösung.
OPEC-Prognose: Steigender Ölbedarf und Milliardeninvestitionen bis 2045
OPEC-Generalsekretär Haitham Al Ghais erklärte, das „Potential“ der Nachfrage sei sogar noch höher als in dem im Bericht angenommenen Szenario. „Es ist klar, dass die Welt auch in den kommenden Jahrzehnten mehr Energie brauchen wird.“
Vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer – mit Indien an der Spitze – werden laut dem Bericht mehr Öl nachfragen als aktuell. Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) umfasst Industrieländer. Die OPEC erwartet, dass diese Länder ihre Ölnachfrage ab 2025 verringern werden.
Die Organisation besteht aus 13 Staaten, darunter Saudi-Arabien, die Golf-Staaten und Venezuela. In ihrem Bericht betont sie die Notwendigkeit von jährlichen Investitionen in Förder- und Produktionsanlagen. Diese Investitionen sollen etwa 610 Milliarden Dollar (576 Milliarden Euro) betragen. Aufsummiert bis 2045 wären das 14 Billionen Dollar.
OPEC-Generalsekretär warnt: Stopp von Ölinvestitionen führt zu Chaos
„Es ist sehr wichtig, dass diese Investitionen vorgenommen werden“, sagte Al Ghais. Das sei gut für Produzenten und Konsumenten.
Forderungen, Investitionen in neue Ölprojekte zu stoppen, seien „fehlgeleitet“ und würden zu „Energie- und Wirtschaftschaos führen“. Mit dieser Aussage richtete der Kuwaiter seine Kritik auf die Internationale Energieagentur (IEA). Die IEA hatte im Jahr 2021 überraschend gefordert, sämtliche Neuinvestitionen im Bereich fossiler Energien zu beenden. Nur so sei es möglich, bis 2050 eine CO₂-Neutralität zu erreichen.
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