Offshore-Kollaps droht: Industrie warnt vor Scheitern der niederländischen Windkraft-Pläne

Die niederländischen Windkraft-Pläne geraten ins Straucheln. 21 führende Unternehmen und Organisationen der Offshore-Branche schlagen deshalb Alarm. Sie fordern konkrete politische Maßnahmen, um den Ausbau von Offshore-Windkraft auf 21 Gigawatt bis 2032 zu sichern. Sowohl steigende Baukosten, als auch die fehlende Nachfrage nach grünem Strom und verschobene Ausschreibungen gefährden das Erreichen dieses Ziels. Ohne klare Weichenstellung droht ein massiver Rückschritt für die Energiewende (montel: 02.06.25).


Ausschreibungen auf Eis – Branche verlangt Klarheit

Die Verschiebung der Ausschreibungen für IJmuiden Ver Gamma sorgt für Verunsicherung in der gesamten Branche. RWE, Ørsted, Vattenfall, Vestas und viele weitere Akteure fordern von der Politik Planungssicherheit.

Niederländische Windkraft-Pläne in Gefahr: 21 Unternehmen fordern CfDs und klare Ausschreibungen für Offshore-Windkraft bis 2032
Niederländische Windkraft-Pläne in Gefahr: 21 Unternehmen fordern CfDs und klare Ausschreibungen für Offshore-Windkraft bis 2032

Die Unternehmen verweisen auf hohe Risiken und betonen: „Die jüngste Verschiebung der Ausschreibungen für IJmuiden Ver Gamma verdeutlicht die schwierige Phase, in der sich die Offshore-Windbranche aktuell befindet.“ Verzögerungen gefährden Investitionen und untergraben das Vertrauen in die Windkraft-Pläne der Regierung.

CfDs und SDE++ als Rettungsanker für Windkraft-Pläne

Als Lösung schlägt die Industrie zweigleisige Contracts for Difference (CfDs) sowie eine vorbereitende Umsetzung des SDE++-Förderprogramms für 2026 vor. CfDs sichern Projektentwicklern Mindestpreise und ermöglichen staatliche Einnahmen bei hohen Marktpreisen. Dieses Modell kommt bereits in Ländern wie Großbritannien, sowie in Frankreich oder Belgien erfolgreich zum Einsatz. Es senkt die Stromkosten für Verbraucher und schafft stabile Rahmenbedingungen für Investoren. Ohne CfDs drohen Projekte an finanzieller Unsicherheit zu scheitern – die Windkraft-Pläne wären dann kaum mehr realisierbar.

Fehlende Nachfrage und Netzhürden bremsen Ausbau

Ein zentrales Problem: Die industrielle Nachfrage nach grünem Strom bleibt hinter den Erwartungen zurück. Viele Betriebe zögern bei der Elektrifizierung. Gleichzeitig führen Netzengpässe zu weiteren Verzögerungen. Diese Faktoren untergraben die Wirtschaftlichkeit neuer Offshore-Windparks. Die Branche fordert daher steuerliche Anreize, Förderung von Elektrifizierung und Ausgleich bei Netzentgelten. Nur so lassen sich die Windkraft-Pläne langfristig realisieren.


Ohne politischen Kurswechsel droht der Stopp

Trotz der Herausforderungen hält die Branche am Ziel fest: 21 Gigawatt bis 2032. „Um in Zukunft ausreichend erneuerbare Energie bereitzustellen, darf der Ausbau von Offshore-Windkraft nicht zum Erliegen kommen“, betont das Bündnis. Die Zeit drängt. Andere Länder schaffen bereits attraktive Investitionsbedingungen. Bleibt eine politische Kurskorrektur aus, droht den niederländischen Windkraft-Plänen das Aus. Die Konsequenzen wären ein Rückfall in fossile Abhängigkeiten und der Verlust technischer Wettbewerbsfähigkeit.

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