Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen hat einen neuen Vorschlag gemacht. Dieser könnte die deutsche Fleischindustrie verändern. Er schickte ein Eckpunktepapier an die Ampelkoalition, in dem er empfiehlt, eine Verbrauchssteuer auf Fleisch. Diese Steuer nennt er „Tierwohlcent“. Diese Information wurde durch einen Bericht der Bild-Zeitung bekannt, der sich auf das vorgelegte Dokument bezieht (bild: 07.02.24).
Özdemirs Plan für den Tierwohlcent: Mehrkosten auf Fleisch als Investition in nachhaltige Landwirtschaft
Das Hauptziel dieser vorgeschlagenen Steuer ist die Generierung von Steuereinnahmen für landwirtschafts- und ernährungspolitische Projekte. Özdemir sieht in diesem Schritt eine Chance, wichtige Vorhaben im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft finanziell zu unterstützen. Dabei sollen insbesondere Fleisch, Fleischerzeugnisse, genießbare Schlachtnebenerzeugnisse und Verarbeitungsprodukte, die einen bestimmten Anteil dieser Produkte enthalten, besteuert werden.
Tierwohlcent auf dem Prüfstand: Özdemirs Fleischsteuer-Vorschlag
Der genaue Steuersatz steht aber noch aus. Özdemir versichert jedoch, dass die Mehrkosten für Verbraucher gering bleiben. Es handelt sich nur um „wenige Cent pro Kilo mehr“. Diese geringfügige Preiserhöhung soll dazu beitragen, den Umbau der Ställe und andere wichtige Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls zu finanzieren. Der Minister betont die Bedeutung der Abgabe. Er sieht sie als Investition in die Zukunft. Diese Investition kommt der Landwirtschaft und den ländlichen Regionen Deutschlands zugute.
Öffentliche Reaktion und politische Entscheidung
Özdemir ist sich bewusst, dass jede Preissteigerung bei beliebten Produkten wie der Currywurst öffentliche Diskussionen auslösen kann. Özdemir unterstützt den „Tierwohlcent“ als wichtigen Schritt. Er will damit langfristig Gutes für Landwirtschaft und Umwelt bewirken. „Wenn die Currywurst ein paar Cent teurer wird, fürchten viele den Shitstorm“, sagt er. Doch er sieht die Abgabe als wichtige Zukunftsinvestition.
Die endgültige Entscheidung über die Einführung und Ausgestaltung der Steuer liegt bei den politischen Gremien.
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