Das geplante Ölembargo gegen Russland droht immer mehr ins Leere zu laufen. Obwohl mehrere Staaten bereits kein russisches Öl mehr importieren, verkauft Russland mehr Öl als vor dem Krieg. Jetzt will die EU europäischen Tankern verbieten, russisches Öl zu transportieren. Bei einem Tankerverbot wollen Griechenland, Malta und Zypern allerdings nicht mitmachen. In diesen Ländern sind die größten Tankerflotten registriert.
EU will europäischen Reedereien Transport von russischem Öl verbieten
Das Tankerverbot war offensichtlich ein Teil des geplanten sechsten Sanktionspakets. Die EU wollte damit verhindern, dass Russland sein Öl an Länder außerhalb der EU verkauft. Mittlerweile verkauft Russland große Mengen Öl an Staaten wie China und Indien. Trotz hoher Preisnachlässe nimmt der russische Staat damit genug Geld ein, um die Staatsfinanzierung aufrechterhalten zu können. Deshalb wollte die EU die Transporte in diese Länder erschweren. Zuvor hatte man bereits entschieden, Finanzierungen aller Art zum Transport von russischem Öl zu verbieten. Dazu gehören auch die Versicherungen von Tankern.
Griechenland und Malta legen Veto gegen Tankerverbot ein
Laut einem Regierungsmitglied ist man in der Ampelregierung enttäuscht, dass Griechenland und Malta ein Veto gegen ein Tankerverbot ausgesprochen haben. Die Reedereien der beiden Staaten verfügen über zwei Fünftel der weltweiten Tankerflotte. Auch Zypern hat ein Veto signalisiert. Damit ist es der russischen Regierung gelungen, die europäischen Saaten zu spalten. Griechenland und Zypern haben allerdings bereits im fünften Sanktionspaket schon das Anlegeverbot für russische Schiffe in den Häfen der EU entschärft.
EU setzt weiter auf Versicherungsverbot für Tanker
In Brüssel setzt man jetzt weiter darauf, europäischen Dienstleistern zu verbieten, Tanker mit russischem Öl zu versichern. Dabei hoffen die Verantwortlichen, die Ölausfuhr für Russland zumindest zu erschweren. Das Versicherungsverbot soll auf Ebene der G7-Staaten koordiniert werden. Betroffen wären dabei hauptsächlich die großen Rückversicherer n Deutschland und Großbritannien. Großbritannien gehört allerdings nicht mehr zur EU. Dort gelten aber für Versicherungen noch weitgehend europäische Gesetze.