Um die gesteckten Klimaziele zu erfüllen will man die erneuerbaren Energien in Rekordzeit ausbauen. Die Stromerzeugung soll überwiegend aus Sonne und Wind erfolgen und Industrie, Verkehr und Heizungen sollen vollständig klimaneutral werden. Deutschland will 65 Prozent weniger Treibhausgase als im Jahr 1990 in weniger als zehn Jahren ausstoßen. Doch Sonne und Wind sind bei der Stromerzeugung weitaus unzuverlässiger als Atom- und Kohlekraftwerke. Eine reine Ökostromversorgung ist deshalb nur mit Energiespeicher möglich. Diese Speicher sollen bei Stromüberproduktion Energie zwischenspeichern und wieder abgeben wenn der Verbrauch über der aktuellen Einspeisung der Ökostromanlagen liegt.
Verschiedene Energiespeicher in Entwicklung
Bei der Entwicklung von Energiespeichern gibt es viele verschiedene Wege. An der TU Hamburg-Harburg forscht man z.B. daran Windstrom in einem Betonsilo zu speichern. Dafür befüllt man ein Silo mit Lavasteinen, die man bei zu viel Strom im Netz erhitzt. Bei zu wenig Strom im Netz will man die so gewonnene Wärme wieder in elektrische Energie umwandeln. Der Wirkungsgrad ist wie bei den meisten Speicherkonzepten bescheiden. Selbstverständlich sind auch verschiedene Batterien, wie in Elektroautos als Speicher in Diskussion und auch Elektroautos selbst sollen als Speicher fungieren.
Am meisten diskutiert man die Speicherung in Wasserstoff und auch an der Erzeugung von künstlichen Kraftstoffen wird geforscht.
Was allen Forschungsvorhaben gemeinsam haben, ist dass man sie mit vielen öffentlichen Geldern staatlich mit Millionen fördert.
Ökostromversorgung nur mit Energiespeicher möglich doch woher kommt der Strom für die Speicher
Was man aber bei der ganzen Diskussion über die Speicher nicht erwähnt ist woher der Strom, den man darin speichern will eigentlich herkommen soll.
Die Ökostromanlagen haben im ersten Halbjahr 2021 gerade einmal 43% des Strombedarfs aufgebracht. Bei der weiteren Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken muss man deren Kapazität bereits mehr als verdoppeln. Dazu kommt das in den nächsten Jahren fast ein Viertel des aktuellen Bestands an Windkraftanlagen an Land zurück gebaut werden, da ein wirtschaftlicher Betrieb aufgrund der auslaufenden Förderung nicht mehr möglich ist.
Überschüssiger Ökostrom zum speichern gar nicht vorhanden
Überschüssiger Ökostrom, den man in den angedachten Speichern speichen könnte, steht also in absehbarer Zeit gar nicht zur Verfügung. Es reicht noch nicht einmal annähernd den aktuellen Bedarf zu decken, wenn die Atom- und Kohlekraftwerke vom Netz sind.
Insbesondere wen man dabei noch an Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe denkt, müsste man die vorhandenen Kapazitäten mehr als verzehnfachen um mit Ökostrom über die Runden zu kommen. Dabei stößt der weitere Ausbau von Windkraftanlagen in der Bevölkerung bereits auf heftigen Widerstand.