Im fünften Teil aus der Reihe „Ökoenergie – das große Geschäft“ wollen wir noch auf das Geschäft mit Ökofonds, sowie Ökoaktien und Anleihen betrachten. Ein Geschäftsfeld auf dem sich viele Betrüger tummeln und viele Gutgläubige ein Vermögen verloren haben.
Ökoenergie – das große Geschäft. Viele Anleger haben schon ihr Geld verloren
Der Prokon Gründer Carsten Rodbertus hat die Aura eines Gurus. Zigtausende Anleger hatten ihr Ersparnisse in Prokon mit der Erwartung auf gigantische Gewinne investiert. Die Firma ist schon länger insolvent. Den größten Teil des angelegten Geldes werden die Anleger wohl nie wieder sehen. Die Anleger bei Prokon waren nicht die einzigen die ihr Geld in der Ökobranche verloren haben. Auch die Anleger bei Windreich, Conergy, Solar Millennium, German Pellets und Solarworld mussten heftige Verluste hinnehmen.
Öko-Hype zieht viele Betrüger an
Die Aufbruchstimmung in der Ökoenergiebranche hat viele Abzocker und Betrüger angezogen. Oft charismatische Persönlichkeiten denen es leicht fällt ahnungslose und technisch wenig versierten Anlegern das blaue vom Himmel herunter zu Versprechen. Meist folgt den verschleppten Insolvenzen eine Anklage wegen betrügerischem Bankrott oder gar Betrug. Das Geld der Anleger ist aber zu diesem Zeitpunkt längst weg. Der nächste Hype in diese Richtung ist bereits mit Anlagen in Wasserstoff gestartet, dabei werden wieder gigantische Kurssteigerungen und Gewinne suggeriert. Dass es den Strom gar nicht gibt den man für die Produktion der erforderlichen Mengen benötigt ist dabei völlige Nebensache. Es ist nur eine Frage der Zeit bis auch hier die ersten Firmen insolvent sind und ahnungslose Anleger verwundert ihrem Geld nachtraueren.
Der boomende Markt für Ökoanleihen lädt regelrecht zum Betrug ein. Seit Jahren steigen die Neuemissionen sogenannter „Green Bonds“ mit immer mehr Volumen an. Ein großer Teil davon ist allerdings reines Greenwashing.
Seriöse und unseriöse Geldanlagen nur schwer zu unterscheiden
Es gibt ein großes Angebot um mit verschiedenen Anlageprodukten bei den erneuerbaren Energien Geld zu verdienen. Angebote mit Renditen bis 9% sind keine Seltenheit. Es ist aber sehr schwer seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Die hohen steuerlichen Subventionen machen es durchaus möglich Renditen weit über anderen Anlagenformen zu erwirtschaften. Trotzdem sollte man vorsichtig sein und beim geringsten Zweifel eher die Finger davon lassen.
Große Konzerne nutzen „Green-Bonds“ zum Greenwashing
Für die sogenannten „Green-Bonds“ fehlen schlicht einheitliche internationale Standards. Was in einem Land noch als grün bezeichnet wird, bekommt in anderen Ländern keine Öko-Zulassung.
Der spanische Konzern Erdölförderer und Verarbeiter Repsol hat zum Beispiel einen Ökobond über 500 Millionen Euro emittiert. Ebenso gibt in Frankreichs Europas größter Betreiber von Atomkraftwerken EDF regelmäßig „Green-Bonds“ aus.
EU will Greenwashing verhindern
Die EU will jetzt strengere Maßnahmen für Banken und Ratingunternehmen einführen, um Greenwashing zu verhindern. In einem entsprechenden Entwurf mit dem Titel „Strategie zur Finanzierung des Übergangs zu einer nachhaltigen Wirtschaft“ sollen die Berichtspflichten für Finanzunternehmen verschärft werden.