Northvolt überprüft Ausbaupläne – Unsicherheit für hochsubventionierte Fabrik in Heide

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt überdenkt seine internationalen Ausbaupläne. In Heide hat der Bau der Gigafactory bereits begonnen. Northvolt-Geschäftsführer Peter Carlsson erklärte gegenüber „Dagens industri“, dass die Expansionspläne zu aggressiv gewesen seien und nun überprüft werden müssten (di: 02.07.24). Diese Ankündigung kam nach jüngsten Problemen, darunter mysteriöse Todesfälle in Skellefteå, verspätete Lieferungen und ein gestoppter Fabrikbau in Borlänge.


Northvolt unter Druck: Produktionsprobleme und strategische Neuausrichtung

Northvolt hat stark in Wachstum investiert, berichtet die Zeitung. Carlsson betonte, dass das Unternehmen sich nun auf den Kern des Geschäfts konzentrieren müsse. Besonders die schleppende Produktion in Skellefteå sei ein zentraler Punkt.

Northvolt überdenkt seine Ausbaupläne - Kieler Regierung fordert Klarheit von Northvolt nach Millionen-Subvention
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Obwohl Carlsson nicht von einer Krise sprechen wollte, räumte er Schwierigkeiten bei der Mutterfabrik ein. Laut „Dagens industri“ müssen die nächsten Schritte überprüft werden, und daran werde gearbeitet.

Northvolt Deutschland: Überprüfung des Zeitplans und Fokus auf globale Expansion

Northvolt Deutschland äußerte sich dazu und bestätigte, dass der Zeitplan zum Produktionshochlauf überprüft werde. Sprecher Martin Höfelmann betonte, dass der Fokus auf der Belieferung von Kunden aus Skellefteå liege. Er versicherte jedoch, dass die Expansion in Deutschland und Kanada weiterhin entscheidend sei, um eine starke Position im globalen Batteriemarkt zu erreichen. Genauere Aussagen zur Bedeutung für Dithmarschen machte er nicht.

Kieler Regierung fordert Klarheit von Northvolt nach Millionen-Subvention

Die Landesregierung in Kiel, die die Ansiedlung in Dithmarschen mit Millionen Euro subventioniert, reagierte überrascht auf Carlssons Ankündigungen. Der Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter (CDU), berichtete, dass seitens Northvolt in den letzten Wochen keine entsprechenden Hinweise gegeben wurden. Ein Treffen mit Vertretern von Northvolt in Malmö war für den Wirtschaftsausschuss des Landtages angesetzt, um die Lage zu klären.

Ungeklärte Todesfälle am schwedischen Standort und die Stornierung eines Großauftrags durch BMW hatten zuletzt für Aufsehen gesorgt. BMW zog eine Bestellung von Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro zurück, was laut damaliger Aussage keine Auswirkungen auf Heide haben sollte.


Lokale Reaktionen und Herausforderungen

Die Gemeinde Lohe-Rickelshof, auf deren Gebiet ein Teil der Northvolt-Fabrik entsteht, zeigte sich unzufrieden. Bürgermeister Kai Tange (SPD) bemängelte, dass die Gemeinde scheinbar nicht mehr zum Kreis der „ersten Adressaten“ gehöre. Zudem habe man von der im Dezember zugesagten Förderrichtlinie nichts mehr gehört. Tange betonte jedoch, dass mögliche zeitliche Verzögerungen beim Bau kein Problem darstellen. Der Druck, die erste Batterie bis zu einem bestimmten Jahr auszuliefern, käme von Northvolt selbst.

Northvolt in der Krise: Verluste und ungewisse Zukunft der Gigafactory in Heide

Das Handelsblatt berichtete ebenfalls über zahlreiche Probleme bei Northvolt (handelsblatt: 03.07.24). Der Verlust habe sich stark erhöht. Gründe hierfür seien unter anderem billige Batterien aus China und weniger rosige Aussichten für Elektroautos.

Die Zukunft der Gigafactory in Heide bleibt ungewiss, während Northvolt seine Strategie überarbeitet und sich auf das Kerngeschäft fokussiert. Die kommenden Monate dürften entscheidend für die weiteren Entwicklungen sein.

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