Nordlink: Milliardenschweres Prestige-Projekt

Am 27. Mai wurde von Angela Merkel und der Regierungschefin Norwegens, Erna Solberg, das 634 Kilometer lange Kabel namens „Nordlink“ in Betrieb genommen. Das 525 KV-Kabel überträgt Gleichstrom mit einer Übertragungskapazität von 1400MW und führt von Tonstad im Süden Norwegens nach Wilster in Schleswig-Holstein.

Kann Nordlink deutschen Ökostrom in Norwegen zwischenspeichern?

Geht es um Nordlink, suggeriert die Ökostromlobby, dass man überschüssigen Strom aus Deutschland in Norwegen über Pumpspeicherkraftwerke speichert. Überschüssigen Wind- und Solarstrom will man jetzt angeblich über das Seekabel in Norwegen speichern und bei Bedarf, etwa während einer Dunkelflaute, jederzeit wieder abrufen. Damit will man verhindern, dass man überschüssigen Strom zu negativ Preisen ins Ausland verkaufen muss.

Nordlink das grüne Stromkabel - ein teures Prestigeprojekt mit wenig Nutzen. Suggerierte Speicherkapazitäten in Norwegen gar nicht vorhanden.
Nordlink das grüne Stromkabel – ein teures Prestigeprojekt mit wenig Nutzen. Suggerierte Speicherkapazitäten in Norwegen gar nicht vorhanden.

Norwegen hat nicht genug Speicherkapazität

Die Argumentation ist aber nichts anderes als ein PR-Gag. Denn Norwegen hat zwar große Speicherseen, aber nur sehr wenig Pumpspeicherkapazität. Das liegt auch daran, dass die Speicherseen genügend natürlichen Zufluss haben. Zudem fließt das Wasser meist in die Fjorde ab und Norwegen will auch kein Salzwasser in die Süßwasserseen zurück pumpen. Bei den Wasserkraftwerken reicht die norwegische Kraftwerkskapazität nur für die Eigenversorgung aus. Die „Speicherbatterie“ von der die Ökolobby spricht gibt es also gar nicht. Der aus Deutschland über Nordlink ins norwegische Stromnetz eingeleitet Strom wird dort sofort verbraucht.


Stromverbrauch in Norwegen viermal so hoch wie in Deutschland

Norwegen braucht bei besonders kalten Wintern seinen Strom selbst und muss sogar Strom aus dem Ausland zukaufen. Strom ist in Norwegen sehr billig. Haushaltsstrom kostet dort 10,9 Cent/kWh, bei uns sind es bis zu 32 Cent/kWh. Aufgrund des billigen Stroms heizt man fast alle Häuser mit Strom. Außerdem gibt es in Norwegen wegen hoher stattlicher Subventionen sehr viele Elektroautos. Der Prokopfstromverbrauch in Norwegen betrug 2020 das 4-fache unseres Stromverbrauches.

Norwegen kann nur im Sommer Strom nach Deutschland liefern

Norwegen hat lediglich in wenigen Sommerwochen einen leichten Stromüberschuss der über Nordlink zurück geliefert werden kann. Dieser Überschuss beträgt maximal 250 GWh/Woche und steht nur von Woche 21 bis Woche 41, also von Ende Mai bis Mitte Oktober zur Verfügung. Das ist aber genau die Zeit in der bei uns die Überproduktion von Wind- und Solarstrom anfällt.

Theoretisch reichen 250 GWh/Woche bei uns bei einem stündlichen Maximalbedarf von 90 GW Leistung, knapp drei Stunden. Aufgrund der Kapazität der Nordlink-Leitung von 1400 MW könnten wir aber nur 1,4 GWh davon beziehen. Das entspricht ca. 1,6 Prozent unseres Maximalbedarfes.


Nordlink das grüne Stromkabel – ein teures Prestigeprojekt mit wenig Nutzen

Bei Nordlink handelt es sich um eine zwei Milliarden Euro teure Investition mit sehr wenig Nutzen. Selbst wenn Norwegen die Pumpspeicherkapazitäten in Zukunft weiter ausbaut ist das Kosten-Nutzenverhältnis extrem unverhältnismäßig. Wie schon in unserem Beitrag „Wie viel kostet eine Tonne eingespartes CO²?“ beschrieben achtet der Staat auch bei diesem Projekt nicht darauf, das ausgegebene Geld auch effizient einzusetzen.

Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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