Nissan-Chef: Elektroautos bleiben für viele Autofahrer unbezahlbar

Die Verkehrswende und der Umstieg auf Elektroautos sind in aller Munde, viele sehen sie als Lösung für den Klimawandel. Die Politik setzt darauf, dass Autos mit Benzin- und Dieselmotoren bald verschwinden. Fast alle Autohersteller sind mit dabei, in der Hoffnung auf große Gewinne. Während Politiker und Autohersteller gemeinsam daran arbeiten, Elektroautos zu fördern und herkömmliche Verbrennungsmotoren langsam auslaufen zu lassen, gibt es ein Problem, das sie ignorieren. Doch bisher gibt es nur sehr wenige Elektroautos auf den Straßen. Warum ist das so? Die Antwort ist eigentlich ziemlich einfach. Der Chef von Nissan-Deutschland, Guillaume Pelletreau, spricht es nun aus (inside-digital: 23.06.23).


Elektroautos sind für viele Kunden unbezahlbar – Nissan-Chef enthüllt Preisprobleme

Das Hauptproblem der Elektroautos liegt in ihrem hohen Preis. Sie sind schlichtweg zu teuer und für die meisten Autofahrer unbezahlbar. Sogar auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind erschwingliche Elektroautos bisher Mangelware, abgesehen von einigen günstigen Kleinwagen wie dem ausgemusterten Nissan Leaf. Ein gebrauchtes Elektroauto, das eine Reichweite von 100 Kilometern hat und immer noch 8.000 Euro kostet? Viele greifen lieber zu gebrauchten Verbrennungsmotoren.

Elektroautos sind für viele Autofahrer unbezahlbar - Nissan-Chef enthüllt Preisprobleme.  Elektroauto unter 20.000 € nicht darstellbar
Elektroautos sind für viele Autofahrer unbezahlbar – Nissan-Chef enthüllt Preisprobleme. Elektroauto unter 20.000 € nicht darstellbar
Bild: Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Auch der ADAC kritisiert die Preise der Elektroautos. Jetzt legt der E-Auto-Chef von Nissan offen dar, dass Elektromobilität derzeit kaum unter 20.000 Euro angeboten werden kann. Insbesondere die Kosten für die Batterie treiben den Gesamtpreis nach oben. Solange diese Kosten nicht spürbar sinken, werden günstigere Modelle nicht möglich sein, erklärt der E-Auto-Chef. Sein Fazit lautet: „Wir müssen uns wohl von der magischen 10.000-Euro-Marke verabschieden.“ Während es noch vor einigen Jahren möglich war, einen neuen Verbrennungsmotor für diese Summe zu kaufen, scheint dies für Elektroautos auf absehbare Zeit nicht der Fall zu sein. Es heißt also Abschied nehmen von günstigen Elektroautos.


Warum Elektroautos zu teuer sind

Für viele Automobilhersteller lohnt es sich nicht, elektrische Kleinwagen herzustellen. Stattdessen dominieren SUVs den Markt. Denn welcher potenzielle E-Auto-Käufer wäre mit einem Zweitürer zufrieden, der nach 200 Kilometern für eine Stunde an die Ladesäule muss und dafür auch noch 20.000 Euro bezahlen soll?

Auch bei Nissan ist man sich dieser Problematik bewusst. „Wir wissen auch, dass viele Kunden die höheren Preise nicht mehr akzeptieren können oder wollen. Für sie bieten wir Alternativen an: zum einen die Möglichkeit, unsere Fahrzeuge zu attraktiven Konditionen zu leasen, dank starker Restwerte, oder auch junge gebrauchte Nissan-Fahrzeuge zu erwerben“, erklärt Pelletreau. Der ADAC-Chef hat kürzlich ebenfalls davor gewarnt, dass viele Menschen ihre alten Diesel- und Benzinmotoren weiterfahren werden, weil sie sich kein Elektroauto leisten können. „Elektromobilität sollte nicht nur wohlhabenden Eigenheimbesitzern mit Solaranlagen und eigener Ladestation vorbehalten sein“, mahnte er. In der Zwischenzeit verfolgt Renault ein anderes Konzept, um Elektroautos bezahlbar zu machen.

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