Der Windpark Jüchen A44n bei Düsseldorf muss noch in diesem Jahr abgerissen werden (Tag24, 25.08.22). Dort stehen sechs 238 Meter hohe Windräder mit einer Nabenhöhe von 164 Meter, die gravierende Baumängel aufweisen. Der Windkraftanlagenbauer Nordex und die künftigen Betreiber RWE, haben der Stadt Jüchen und dem Energieversorger New, mitgeteilt, dass auf dem Gelände des Windparks, nach dem Abriss der bestehenden Anlagen sechs neue Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 27 Megawatt errichtet werden sollen. Die neuen Anlagen sollen bereits im nächsten Jahr in Betrieb gehen.
Anlagen in Jüchen baugleich mit havariertem Typ in Haltern
Die Windkraftanlagen im Windpark Jüchen stehen bereits seit dem Herbst vergangenen Jahres still. Der Betrieb wurde aus Sicherheitsgründen eingestellt, nachdem ein baugleiches Windrad in Haltern im Ruhrgebiet eingestürzt war. An diesem Windrad brach der Turm des 238 Meter hohen Windrads, sodass nur noch ein etwa 40 Meter hoher Stumpf stehen blieb. Die Windkraftanlage war eine der höchsten Onshore-Anlage der Welt. Die Ursache dafür ist immer noch unklar. Der Hersteller Nordex verweist darauf, dass weiterhin noch Gutachten ausstünden. Deshalb seien bundesweit weiterhin 18 weitere Windräder des eingestürzten Typs abgeschaltet worden, um die Belastung zu reduzieren. Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass alle Windkraftanlagen des betroffenen Typs zurückgebaut werden müssen.
Windpark noch vor Übergabe an Betreiber stillgelegt
Die Anlagen in Jüchen waren zum Zeitpunkt der Stilllegung noch nicht an deren Betreiber übergeben. An einem der sechs Windräder wurde allerdings bereits ein Schaden am Turm festgestellt. Um ein Unglück wie in Haltern, bei dem Gott sei Dank niemand zu Schaden kam, zu vermeiden, sollen die jeweils rund fünf Millionen Euro teuren Windräder nun schnell abgerissen werden.
Alle sechs Windkraftanlagen werden abgerissen
Das Rückbaukonzept sieht dabei zunächst den vollständigen Abbau der Windturbinen und des Maschinenhauses vor. Die Komponenten, wie Rotoren, Nabe und Maschinenhaus sollen so weit wie möglich im neuen Windpark wiederverwendet werden. Die verbleibenden Betontürme werden dann von Experten gesprengt.
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