Netzagentur und Energiebranche blicken mit Sorge auf kommenden Winter

Die Bundesnetzagentur und die Energiebranche blicken weiterhin mit Sorge auf die Energieversorgung im kommenden Winter. „Ich möchte noch nicht von Optimismus für den Winter 23/24 sprechen“, sagte der Chef der Netzagentur, Klaus Müller, der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. „Wir müssen Vorsorge auch für einen sehr kalten Winter treffen“, fuhr er fort. Privathaushalte und Unternehmen müssten weiterhin Gas sparen.


Möglichkeit einer Gasmangellage im kommenden Winter“ – Chef der Bundesnetzagentur gibt Einschätzung

Laut Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, kann eine Gasmangellage im kommenden Winter nicht ausgeschlossen werden. Er erklärte im Deutschlandfunk, dass es bekannte Faktoren gebe, die sich negativ auf die Versorgung auswirken könnten, wie beispielsweise sehr tiefe Temperaturen, eine geringere Einsparung in der Industrie sowie Schwierigkeiten in den Nachbarländern, die zu einer Notversorgung führen könnten (regionalheute: 19.02.23). Allerdings betonte er auch, dass jeder, der seine Heizung optimiert oder ersetzt, Geld sparen könne. Wenn die Gasspeicher ausreichend gefüllt seien, könne dies als Puffer dienen. Darüber hinaus könne man sich durch Gasdiversifizierungen in den Zuflüssen unabhängiger von den ehemaligen russischen Lieferungen machen.

Netzagentur verteidigt beschleunigten Ausbau der LNG-Infrastruktur trotz Kritik

Die Netzagentur hatte vor diesem Hintergrund kürzlich auch den beschleunigten Ausbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland gegen Kritik verteidigt, es würde dadurch zu Überkapazitäten kommen. Dabei müsse Deutschland in kalten Wintern auch an die Nachbarländer denken.

Netzagentur verteidigt beschleunigten Ausbau der LNG-Infrastruktur trotz Kritik. Sorge um Energieversorgung im kommenden Winter
Netzagentur verteidigt beschleunigten Ausbau der LNG-Infrastruktur trotz Kritik. Sorge um Energieversorgung im kommenden Winter

BDEW besorgt über Energieversorgung im Winter 2023/2024

Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) schaut mit Sorge auf die Zeit nach dem Sommer. „Wir sind mit Blick auf den nächsten Winter 2023/2024 noch nicht vollständig über den Berg“, sagte Verbandschefin Kerstin Andreae den Zeitungen. Sie forderte, Gaslieferungen noch breiter zu diversifizieren, die LNG-Infrastruktur auszubauen und Energie einzusparen.


BDEW fordert beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und Netzausbau

Darüber hinaus mahnte die BDEW-Hauptgeschäftsführerin zu mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren. „Wichtig ist, dass wir in diesem Jahr die Fesseln lösen beim Planungs- und Genehmigungsrecht, damit die Erneuerbaren Energien richtig durchstarten können und auch der dafür notwendige Netzausbau gelingt.“

AFP und Blackout News

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