Die Bundesnetzagentur hat das Ausschreibungsvolumen für Windenergie an Land zum Gebotstermin am 1. August 2023 drastisch reduziert. Der Grund dafür ist die Sorge, dass es zum wiederholten Male nicht genügend Investoren für die geplante ausgeschriebene Menge gibt (solarserver: 21.07.23)
Ausschreibungsvolumen für Windenergie drastisch gekürzt
Die Bundesnetzagentur hat das Ausschreibungsvolumen für die Windenergie an Land in der nächsten Runde deutlich gekürzt. Ursprünglich waren etwa 3.200 MW vorgesehen, doch nun beläuft sich das Volumen lediglich auf 1.666 MW. Die Bundesnetzagentur kürzte das Ausschreibungsvolumen aus Sorge vor zu geringer Beteiligung. Dies könnte zu einer Unterzeichnung führen. Doch diese Kürzung stößt auf heftige Kritik seitens des Bundesverbandes Windenergie (BWE).
Bärbel Heidebroek, die Präsidentin des BWE, äußert ihre Bedenken und betont, dass die Kürzung in ihren Augen zu umfangreich ist. Ihre Kritik basiert darauf, dass viele Genehmigungen aus diesem Jahr nicht berücksichtigt wurden. Zusätzlich gibt es Genehmigungen aus 2020, 2021 und 2022 mit insgesamt 3.350,7 MW Potenzial. Angesichts dieser Zahlen erscheint die Kürzung der Ausschreibungsmenge als überzogen und unangemessen.
Windenergie-Ausbau in Deutschland: Heftige Kritik an Ausschreibungspolitik
Im Zuge dessen haben der BWE, der Verband VDMA Power Systems und die Deutsche Windguard die neuen Windenergie-Zubauzahlen für das erste Halbjahr 2023 gemeinsam vorgestellt. Obwohl der Ausbau der Windenergie in Deutschland positive Fortschritte zeigt und an Fahrt gewonnen hat, reicht die derzeitige Dynamik noch immer nicht aus, um die ehrgeizigen Ausbauziele zu erreichen.
In den beiden bisherigen Ausschreibungsrunden des Jahres 2023 hat die Bundesnetzagentur insgesamt 2.999 MW bezuschlagt. Damit nähert sich die Zuschlagsmenge des ersten Halbjahres 2023 bereits dem Niveau des gesamten Vorjahres an. Dennoch besteht noch ein beträchtlicher Bedarf, um die zukünftige Entwicklung der Windenergie in Deutschland zu sichern.
Der BWE plädiert dafür, die Ausschreibungsvolumen für die Windenergie nicht unnötigerweise zu beschneiden, um eine rege Teilnahme an den kommenden Ausschreibungsrunden und somit den notwendigen Zubau in den kommenden Jahren zu gewährleisten. Bärbel Heidebroek betont dabei die Notwendigkeit, bereits jetzt eine langfristige Perspektive für das kommende Jahr zu schaffen. Dazu sei es erforderlich, den Höchstwert für die Gebote des Jahres 2024 frühzeitig festzulegen und mindestens auf dem Niveau von 2023 zu belassen. Dadurch könnten die noch nicht abgeebbten Preis- und Zinsanstiege abgefangen und langfristige Planungssicherheit für die Branche geschaffen werden.
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