Nato plant Kerosin-Pipeline für Kampfflugzeuge quer durch Deutschland

Die Spannungen zwischen der Nato und Russland wachsen. Eine zuverlässige Versorgung mit Treibstoff gilt als entscheidend. Doch laut „Spiegel“ gibt es erhebliche Mängel in der Durchhaltefähigkeit der Treibstoffversorgung. Eine neue Pipeline soll das Problem lösen. Widerstand ist zu erwarten (ntv: 22-02.25).


Strategische Treibstoffversorgung für die Nato

Das geplante Pipelinesystem soll Deutschland mit Polen und Tschechien verbinden. Ziel ist die Sicherstellung des Kerosinnachschubs für Kampfflugzeuge im Krisenfall. Nach Informationen des „Spiegel“ endet das bestehende Nato-Pipelinesystem derzeit in Bramsche (Niedersachsen) und Ingolstadt (Bayern).

Die Nato plant eine neue Pipeline durch Deutschland, um die Treibstoffversorgung für Kampfflugzeuge  im Krisenfall zu sichern
Die Nato plant eine neue Pipeline durch Deutschland, um die Treibstoffversorgung für Kampfflugzeuge im Krisenfall zu sichern

Interne Dokumente der Bundeswehr belegen, dass bei einer Truppenverlegung an die Ostgrenze Engpässe auftreten könnten. Eine Vorlage für das Verteidigungsministerium beschreibt die Pipelinesysteme als „Rückgrat für die Nato-Kraftstoffversorgung“. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf insgesamt 21 Milliarden Euro. Deutschland trägt mit mehr als 3,5 Milliarden Euro einen erheblichen Anteil. „Für unsere Soldaten ist die verlässliche Kraftstoffversorgung eine zwingende Voraussetzung für ihre Einsatzbereitschaft“, erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius dem „Spiegel“.

Herausforderungen beim Bau der Trasse

Die Fertigstellung der Pipeline soll bis 2035 weitgehend abgeschlossen sein. Die Gesamtbauzeit wird auf bis zu 25 Jahre geschätzt. Die geplante Trasse durchquert mehrere Flüsse sowie Schutzgebiete. Grundstücksfragen könnten zusätzliche Verzögerungen verursachen. Falls sich Eigentümer gegen eine Nutzung ihrer Flächen sperren, könnten Enteignungen folgen, heißt es in den Unterlagen.

Druck aus den USA wächst

Die Ausstattung und Finanzierung der Nato sorgen regelmäßig für Spannungen. Besonders die USA drängen auf höhere Verteidigungsausgaben der Verbündeten. US-Außenminister Marco Rubio forderte kürzlich eine „unverzügliche Erhöhung“ der Budgets.

Seit der Annexion der Krim durch Russland 2014 haben die europäischen Nato-Staaten ihre Ausgaben zwar fast verdoppelt. Dennoch bleibt das durchschnittliche Budget unter den empfohlenen zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Polen investiert mit 4,1 Prozent den höchsten Anteil. Acht der 32 Nato-Mitglieder unterschreiten weiterhin die Zwei-Prozent-Marke.


Drohungen aus Washington

Ex-US-Präsident Donald Trump drohte, Nato-Staaten mit zu geringen Verteidigungsausgaben im Ernstfall nicht zu unterstützen. Diese Haltung sorgt für Verunsicherung innerhalb des Bündnisses. Angesichts der geopolitischen Lage setzen europäische Staaten zunehmend auf Aufrüstung. Die geplante Pipeline zeigt, dass die Nato ihre militärische Infrastruktur langfristig absichern will.

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Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 20:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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