Ein schwerer Ausfall beim Netzbetreiber des ARD- und SWR-Netzwerkes sorgte in der Nacht von Donnerstag, 13. März, auf Freitag, 14. März, für erhebliche Störungen. Für rund zwei Stunden blieben mehrere Dritte Programme der ARD ohne TV-Signal. Auch einige Popwellen waren betroffen. Wer um etwa 1 Uhr nachts das SWR Fernsehen einschaltete, sah plötzlich nur noch ein Schwarzbild. Ähnlich erging es Zuschauern von BR, HR, SR und ARD-alpha. Mancherorts erschien ein Standbild mit schrillem Ton, bevor nach rund zehn Minuten das Programm von Tagesschau24 eingespeist wurde (dwdl: 14.03.25).
Provider-Ausfall trifft mehrere Sender
Laut SWR war ein größerer Ausfall beim Provider des ARD-Netzwerkes sowie des SWR-Regionalnetzwerkes verantwortlich. Dadurch konnten die Signale der betroffenen Sender nicht gesendet oder gestreamt werden. „Eine Verkettung unglücklicher Umstände während Wartungsarbeiten an den Netzwerken“ habe zu diesem Problem geführt, teilte der SWR mit.

Die zentrale Sendeabwicklung der ARD an zwei Standorten spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Die südliche Abwicklung ist beim SWR in Baden-Baden angesiedelt und betreut die Programme von SWR, HR, BR und SR. Seit November vergangenen Jahres ist zudem geplant, dass der WDR seine Sendeabwicklung ebenfalls an den SWR überträgt. Dieses Vorhaben befindet sich jedoch erst seit Jahresbeginn in der Umsetzung. Daher blieb das WDR-Programm in der Nacht störungsfrei.
Radioprogramme ebenfalls betroffen
Neben dem Fernsehen waren auch zahlreiche Radiosender von der Störung betroffen. Besonders die SWR-Hörfunkprogramme litten unter dem Ausfall. Die zunehmende Bündelung von ARD-Angeboten macht sich hier besonders bemerkbar. So übernimmt eine Reihe von Sendern die ARD-Popnacht, die von SWR3 produziert wird. Als Folge blieben nicht nur SWR3, sondern auch zahlreiche andere Popwellen der ARD für Stunden stumm.
Erst gegen 3 Uhr waren die Probleme vollständig behoben. Bis dahin mussten sich Zuhörer und Zuschauer mit alternativen Kanälen oder anderen Programmen begnügen.
Auswirkungen der Zentralisierung
Die Störung verdeutlicht die Risiken der zunehmenden Zentralisierung innerhalb der ARD. Ein einzelner Fehler kann große Teile des Rundfunkbetriebs lahmlegen. Durch die Bündelung der Sendeabwicklung in Baden-Baden hängen mehrere Sender von einem einzigen Standort ab. Die geplante Integration des WDR in dieses System könnte die Abhängigkeit weiter erhöhen.
Solche Ausfälle bleiben selten, haben aber spürbare Folgen. Zuschauer und Hörer verlassen sich auf eine durchgehende Verfügbarkeit der Programme. Ein mehrstündiger Ausfall zeigt, wie fragil die technische Infrastruktur trotz aller Modernisierung sein kann.
Technische Schwachstellen und mögliche Lösungen
Obwohl Wartungsarbeiten notwendig sind, sollten Sicherheitsmechanismen verhindern, dass gleich mehrere Sender betroffen sind. Redundante Systeme könnten die Auswirkungen eines solchen Fehlers begrenzen. Alternativ könnte eine dezentrale Verteilung der Sendeabwicklung langfristig für mehr Stabilität sorgen.
Der Vorfall hat einmal mehr gezeigt, dass eine zentrale Steuerung nicht nur Vorteile bringt. Gerade bei technischen Problemen steigt das Risiko eines großflächigen Ausfalls. Künftige Anpassungen könnten helfen, solche Szenarien zu vermeiden.
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