Nach 500 Jahren endet die Ära der ältesten Papierfabrik Deutschlands

Die traditionsreiche Papierfabrik in Penig schließt endgültig. Die älteste produzierende Papierfabrik Deutschlands stellt ihre Arbeit ein. Betroffen sind 119 Mitarbeiter. Das Unternehmen Felix Schoeller zieht die Konsequenzen aus der anhaltenden Wirtschaftslage. Gestiegener Wettbewerbsdruck und eine schwache Konjunktur ließen keine andere Entscheidung zu, so Unternehmenschef Christoph Gallenkamp (ntv: 12.02.25).


Historische Papierproduktion in Penig vor dem Aus

Die Geschichte der Papierfabrik in Penig reicht bis ins Jahr 1537 zurück. 1991 übernahm Felix Schoeller den traditionsreichen Standort in Mittelsachsen. Seitdem stellt die Papierfabrik dort Dekorpapier her. Diese Papiere finden vor allem in der Möbel- und Innenausstattungsindustrie Verwendung. Jetzt soll die Produktion auf andere Werke des Unternehmens verteilt werden.

Schließung der ältesten deutschen Papierfabrik betrifft 119 Mitarbeiter. Gestiegener Wettbewerbsdruck ließ keine andere Entscheidung zu
Schließung der ältesten deutschen Papierfabrik betrifft 119 Mitarbeiter. Gestiegener Wettbewerbsdruck ließ keine andere Entscheidung zu

Die Schließung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Felix Schoeller verspricht eine sozialverträgliche Umsetzung. Den betroffenen Mitarbeitern bietet man alternative Stellen an anderen Unternehmensstandorten. Diese liegen jedoch im Schwarzwald und im Allgäu, was längere Pendelwege oder sogar einen Umzug nötig macht.

Weißenborn: Auswirkungen auf weiteres Werk?

Neben Penig betreibt Felix Schoeller auch eine Papierfabrik in Weißenborn. Dort arbeiten rund 700 Beschäftigte. Auch dieser Standort steht vor einer strategischen Neuausrichtung. Laut Unternehmensangaben sollen das Produktportfolio optimiert und die Kernkompetenzen geschärft werden.

Das Unternehmen plant, sich künftig stärker auf profitable und nachhaltige Produkte zu konzentrieren. Besonders Fotopapiere bleiben ein zentraler Bestandteil des Sortiments. Diese Neuausrichtung betrifft jedoch ebenfalls Arbeitsplätze. Insgesamt könnten bis zu 210 Stellen in verschiedenen Werken des Unternehmens wegfallen – ein erheblicher Teil davon in Weißenborn.

Sozialverträgliche Lösungen im Fokus

Trotz der Einschnitte bemüht sich Felix Schoeller um Perspektiven für die betroffenen Mitarbeiter. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit dem Betriebsrat sozialverträgliche Lösungen zu entwickeln“, so Gallenkamp.

Die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit steht im Vordergrund. Weißenborn soll durch die Maßnahmen gestärkt werden. Dabei setzt das Unternehmen auf innovative und zukunftsfähige Produktgruppen, um sich international besser zu positionieren.


Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Die Schließung der Papierfabrik in Penig markiert das Ende eines wichtigen Kapitels der deutschen Papiergeschichte. Für die Region bedeutet dieser Verlust auch wirtschaftliche Veränderungen. Die Anpassung der Unternehmensstrategie könnte jedoch langfristig Stabilität bringen.

Felix Schoeller will in den nächsten Jahren verstärkt auf nachhaltige Lösungen setzen. Ob diese Transformation gelingt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass ein traditionsreicher Standort verloren geht, während Weißenborn eine neue Rolle innerhalb des Unternehmens einnimmt.

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