Ein großflächiger Stromausfall auf der Insel Usedom hat erhebliche wirtschaftliche Schäden verursacht. Tausende Haushalte waren am Mittwoch für rund zwölf Stunden ohne Strom, was zu bedeutenden Verlusten führte. Vor allem entsorgte Lebensmittel und entgangener Umsatz haben zu einem Millionenschaden beigetragen. Allein der Supermarkt in Bansin mussten Produkte wie Sahne und Fisch im fünfstelligen Wert vernichten, da die Kühlung ausfiel (ndr: 12.07.24).
Millionenschaden: Stromausfall auf Usedom trifft Gastronomie und Hotels hart
Nicht nur Supermärkte, sondern auch Restaurants und Hotels waren stark betroffen. Laut Krister Hennige vom DEHOGA Ostvorpommern haben die gastronomischen Betriebe insgesamt etwa eine halbe Million Euro an Umsatz verloren. Auch Tankstellen, wie eine in Heringsdorf, verzeichneten Schäden im fünfstelligen Bereich.
Die fehlende Stromversorgung führte dazu, dass weder Lebensmittel verkauft noch Kraftstoffe getankt werden konnten. In vielen Hotels konnten Gäste weder Frühstück noch andere Dienstleistungen in Anspruch nehmen, da die Kassensysteme ausgefallen waren.
Stromausfall in Kaiserbädern: Kabeldefekt legt ganze Region lahm
Der Energieversorger E.DIS teilte mit, dass der Stromausfall durch einen unterirdischen Kabelfehler im Bereich Bansin verursacht wurde. Die Versorgung in den Kaiserbädern, zu denen Bansin, Ahlbeck und Heringsdorf gehören, war unterbrochen. Techniker schafften es jedoch, Teile von Ahlbeck schrittweise wieder ans Netz zu bringen. Dennoch blieb ein Großteil der Region bis zum frühen Nachmittag ohne Strom.
Notstromaggregate rettet Leben: Rettungsdienste auf Usedom bleiben trotz Stromausfall einsatzbereit
Trotz des Stromausfalls blieben Rettungsdienste und Feuerwehren einsatzbereit. Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken berichtete, dass die Rettungswache in Heringsdorf durch ein Notstromaggregat versorgt wurde, wodurch auch medizinische Geräte weiterhin betrieben werden konnten. Menschen, die dringend auf Strom für medizinische Geräte angewiesen waren, konnten sich dorthin wenden. Der genaue wirtschaftliche Gesamtschaden bleibt derzeit noch unklar.
Stromausfall stört Radioempfang: Usedom erlebt Folgen eines Infrastruktur-Ausfalls
Der Stromausfall hatte auch Auswirkungen auf den Radioempfang in der Region. Der Senderstandort in Heringsdorf war betroffen, was zu Empfangsstörungen führte. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, alternative Frequenzen zu nutzen oder auf das Internet als Informationsquelle zurückzugreifen.
Insgesamt zeigt der Vorfall auf Usedom, wie verwundbar Infrastrukturen gegenüber technischen Störungen sind und welche weitreichenden Folgen ein längerer Stromausfall haben kann. Die genaue Höhe des Schadens lässt sich derzeit noch nicht abschätzen, jedoch ist schon jetzt klar, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen erheblich sind.
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