Die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen stößt in Deutschland in allen Altersgruppen auf Hindernisse. Eine signifikante Minderheit betrachtet die Stromer positiv, was den Durchbruch der Elektromobilität verzögert. Umfragen, beispielsweise von YouGov, zeigen Bedauern bei vielen E-Auto-Besitzern in Deutschland. Mehr als die Hälfte bereut sogar den Umstieg. Hauptgrund sind die steigenden Strompreise. Eine weitere Untersuchung, diesmal von Civey, bestätigt ähnliche Bedenken. Viele Menschen zögern, ein Elektroauto zu kaufen. Die Gründe sind vor allem die hohen Kosten für Strom und die begrenzte Reichweite der Fahrzeuge (merkur: 19.03.24).
Elektroautos unter Beschuss: 70 % der Deutschen über alle Altersgruppen skeptisch
Laut einer aktuellen Untersuchung, durchgeführt von Civey in Kooperation mit der Automobilwoche, bewerten 70 Prozent der Bürger in Deutschland das Ansehen von Elektroautos als negativ, wobei 37 Prozent ihnen sogar ein sehr negatives Image attestieren. Positive Einschätzungen bleiben mit elf Prozent in der Minderheit.
Die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen zeigt sich besonders kritisch, mit einer 74-prozentigen Negativbewertung. Die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen folgt dicht mit 72 Prozent Skepsis. Selbst unter den 18- bis 29-Jährigen finden sich 64 Prozent, die Elektrofahrzeugen skeptisch gegenüberstehen.
Die politische Orientierung der Befragten zeigt ebenfalls Einfluss auf die Wahrnehmung: Während Anhänger der Grünen Elektroautos noch am ehesten positiv sehen, üben 74 Prozent der CDU/CSU-Sympathisanten sowie 75 Prozent der Linken-Anhänger deutliche Kritik.
Krise der Elektromobilität: Förderstopp und Lücken bei Ladestationen bremsen E-Autos aus
Das negative Image der Elektroautos ist nicht unbegründet. Sowohl die abrupte Beendigung staatlicher Fördermaßnahmen, als auch der unzureichende Ausbau der Ladeinfrastruktur setzt der Entwicklung der Elektromobilität erheblich zu. Der gehemmte Ausbau durch führende Betreiber wie Aral verstärken das Problem zusätzlich. Die hohen Energiepreise verschärfen die Situation zusätzlich.
Auch die Fahrzeughersteller selbst leisten einen Beitrag zur vorherrschenden Skepsis. Mercedes-Benz hat seine ursprünglichen Pläne für eine E-Auto-Offensive zurückgenommen und bewahrt sich die Option auf die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren. BMW plant ebenfalls, bis weit ins nächste Jahrzehnt Fahrzeuge mit herkömmlichen Antrieben zu entwickeln und zu produzieren, insbesondere mit Blick auf Märkte, die den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen langsamer vollziehen.
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